Sonntag, 28. Dezember 2014

258 »Tod im Turm«

Teil 258 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein

Foto 1: Der Döhrener Turm

»Noch ist Zeit zu fliehen!«, rief der Bärtige mit der blutroten Narbe, die sein Gesicht entstellte. »Wir können die Stellung doch sowieso nicht halten! Und Gnade werden wir bei diesem schrecklichen Heinrich sicherlich nicht finden!« Ein besonnen wirkender junger Mann antwortete: »Wer fliehen möchte, der mag dies jetzt noch tun, eh‘ es zu spät ist! Aber wir haben geschworen, den Döhrener Turm zu verteidigen und zu halten, bis in den Tod!«

Seit Jahrzehnten bereise ich die Welt, besuche geheimnisvolle Orte und recherchiere vor Ort. Im Verlauf dieser Zeit habe ich immer wieder Briefe erhalten, von Menschen, die an die Wiedergeburt glauben. Damals recherchierte ich Berichte von Menschen, die mit der Welt des Unheimlichen und Übersinnlichen Kontakt haben wollen. Nicht wenige Berichte hatten Wiedergeburt zum Thema. Ein junger Mann von Mitte Zwanzig, Sparkassenangestellter in einer kleinen Stadt im Norden Deutschlands, glaubt ein einem früheren Leben im Döherner Turm zu Hannover beim Angriff des Welfenherzogs Heinrich von Wolfenbüttel ums Leben gekommen zu sein. Ich darf aus seinem Text zitieren, den er mir vor Jahren zugeschickt hat:

»Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel belagerte schon seit einiger Zeit Hannover. Erfolg hatte er keinen. Wacker wehrten sich die Bürger. Im Jahr 1486 versuchte der Heinrich einen Überraschungsangriff. Wie von der Landwehr hielt verzweifelt die Stellung. ›Auf keinen Fall den Turm unseren Feinden überlassen!‹, so lautete unser direkter Befehl. Wir wussten: Wenn die Angreifer unseren Turn einnehmen, hatten sie eine Bresche in die Abwehr von Hannover geschlagen! Anfangs waren wir sogar zuversichtlich. Wir feuerten unsere Schusswaffen auf die Angreifer ab. Es gelang uns, die Attacke aufzuhalten. Wie stolz waren wir! Doch dann ging uns die Munition aus. Wir konnten uns nicht mehr verteidigen.

Foto 2: Idyll mit Turm

Wie harrten im Döhrener Turm aus, vergeblich versuchten die Feinde einzudringen. Es war verhältnismäßig leicht, unsere Stellung zu verteidigen. Wir saßen aber in der Falle. Wir blieben unserem Eid getreu standhaft, auch dann noch, als die verbrecherischen Horden riesige Reißighaufen um unseren Turm anhäuften. Was hatten sie vor? Schließlich steckten sie das größtenteils dürre, trockene Holz in Brand. Hoch loderten die Flammen. Die Hitze im Turm war bald unerträglich. Rauch drang durch die schmalen Fenster ein. Wir konnten bald kaum noch atmen. Rauch brannte uns in Augen und Lunge. Wir husteten uns die Seele aus dem Leib. Keiner von uns hat sich ergeben. Einige versuchten an den schmalen Fensterchen Luft zu schnappen. Aber da war es noch unerträglicher. Rauch erfüllte das Innere des Turms. Nach und nach stürzten wir in großem Schmerz zu Boden, nach und nach starben wir in Pflichterfüllung!

Wir beteten inbrünstig zu Gott. Wir dachten nicht an uns selbst, sondern an das Gemeinwohl. Wir baten nicht um unsere Rettung, sondern wir flehten zu Gott, unsere Leben als Opfergabe anzunehmen. Der Herr im Himmel, so hofften wir, würde dann einen Sieg von Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel nicht zulassen. Wir fühlten uns als Helden, als Retter unserer Heimatstadt.«

Foto 3: Ein alter Turm hält die Stellung...

Meine Recherchen führten mich nach Hannover. Von Bad Pyrmont aus braucht die S-Bahn, wenn nicht gerade wieder gestreikt wird und auch keine »Störung im Betriebsablauf« vorliegt, 60 Minuten. Ob die »Wiedergeburtsgeschichte« stimmt oder nicht? Letztlich ist das belanglos. Die Fakten sind interessant genug!

Fakt ist, dass es Angriffe auf Hannover durch Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Hannover gab, nämlich 1486 und 1490. 1486 belagerte er die Stadt mit seinen Truppen, aber vergeblich. Vier Jahre später, am 24. November 1490, hoffte Heinrich I. mit einem Überraschungsangriff schnell zum Erfolg zu kommen, aber vergeblich.

Fakt ist: Der Döhrener Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er wurde als Teil der städtischen Verteidigungsanlage gebaut. 1486 wurde er niedergebrannt. Mehrere Verteidiger kamen ums Leben. Wie viele es waren, ist unbekannt. Schon zwei Jahre später wurde ein neuer  Döhrener Turm errichtet, an exakt der gleichen Stelle wie der alte. Noch gegen Mitte des 17. Jahrhunderts hielt ein Wächter im Turm die Wacht.

Dass es einen Angriff auf den Döhrener Turm wirklich gegeben hat und dass er angegriffen und abgefackelt wurde, das ist alles erwiesen. Dass mehrere Verteidiger ums Leben kamen, das ist ebenfalls historische Tatsache. Wie aber entstand die Heldengeschichte von den sieben Männern im Turm?

Fakt ist, dass Wilhelm Blumenhagen um das Jahr 1820, also rund vierhundert Jahre nach den angeblichen Geschehnissen, eine Erzählung verfasste: »Hannovers Spartaner«. Sehr ausführlich schildert der Arzt und Schriftsteller Blumenhagen, wie sieben Männer von der Landwehr den Döhrener Turm verteidigt haben. Sie sollen der Übermacht getrotzt haben und umgekommen sein. Sie wurden, nach Blumenhagen »zu Tode geschmaucht«.

Drastisch schilderte der angeblich Wiedergeborene seine Eindrücke von damals: das Gejohle und hämische Gelächter der Belagerer, das Aussehen seiner sechs Mitkämpfer, ihre Flüche und Gebete, die Glut der Feuer um den Turm, den in den Turm eindringenden Rauch und das Leiden und Sterben der sieben Verteidiger. Aber hat mir der junge Mann wirklich und wahrheitsgemäß geschildert, was er in einem früheren Leben erlebt hat?

Foto 4

 Als weiterer Beleg für Blumenhagens Überlieferung wird der sogenannte »Siebenmännerstein« angeführt. In der unteren Hälfte dieses »steinernen Dokuments« sehen wir – präzise in den Stein gemeißelt – sieben kniende Männer. Diese Sieben beten offensichtlich. Eine Inschrift kann entziffert werden: »Ihr Reichen und Armen, lasst euch diesen Tod erbarmen. 1480«. Aber ist damit tatsächlich der Tod der sieben Verteidiger gemeint. Wohl nicht. Die Angriffe auf Hannover fanden Jahre nach 1480 statt.


Als sicherer Gegenbeweis freilich kann die falsche Jahreszahl – 1480 – nicht angesehen werden. Es ist denkbar, dass sich der Steinmetz lediglich geirrt hat. Beweisen lässt sich das »Wiedergeburtserlebnis« meines Gewährsmanns allerdings nicht. Hat er die ganze Geschichte erfunden? Oder hat er in seiner Kindheit einmal die Sage von den sieben Männern gehört und erinnerte sich lediglich an das Erzählte? Glaubte er wirklich, das Grauen erlebt zu haben?

Was mit »dese dot« gemeint war, macht der »Siebenmännerstein« deutlich, ohne dass ein Text etwas erklären müsste. In der oberen Hälfte steht nämlich ein Kreuz. Mit »diesem Tod« ist also doch wohl Jesu Tod am Kreuz gemeint. Rechts und links vom Kreuz stehen zwei Gestalten, bei denen es sich um Jesu Mutter Maria und Maria Magdalena handeln könnte. Die sieben knienden Männer jedenfalls blicken zum Gekreuzigten. Es liegt also die Vermutung nahe, dass das steinerne Denkmal mit dem Heldentod der sieben Männer im Döhrener Turm nichts zu tun hat.

Zwischen der Kreuzigungsszene und den sieben Betenden hat der unbekannte Steinmetz das Emblem der Stadt Hannover verewigt, ein Kleeblatt.

Unbekannt ist, wann der Stein gefertigt wurde und wo er ursprünglich stand. Einst stand eine Marienkapelle vor dem Aegidientor zu Hannover. Als die Stadtmauer von Hannover massiv erweitert wurde, brach man die Kapelle ab, rettete aber den Siebenmännerstein und schaffte ihn in die Stadt. Schließlich gelangte er an die Außenmauer der Ägidienkirche. Das Original allerdings befindet sich heute im »Historischen Museum Hannover«. An der Kirche wurde eine Kopie angebracht.

Hannover mag nicht unbedingt eine »spannende« Stadt sein, hat aber auch sehr Interessantes zu bieten: den Döhrener Turm, die Ruine der Aegidienkirche und die Marktkirche, um drei lohnende Ziele zu nennen. Es lohnt sich in der mysteriösen Ruine der Aegidienkirche zu verweilen und den herrlichen Altar der Marktkirche zu studieren.

Foto 5: Die Ruine der Aegidienkirche

Fotos

Foto 1: Der Döhrener Turm/ creative commons Magnus Manske
Foto 2: Idyll mit Turm/ 1800 (etwa) entstanden, gemeinfrei/ Archiv Langbein
Foto 3: Ein alter Turm hält die Stellung.../ 1820 (etwa) entstanden gemeinfrei/
     Archiv Langbein
Foto 4: Siebenmännerstein/ wiki dpublic domain Magnus Manske

Foto 5: Die Ruine der Aegidienkriche. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Mauerwerk der Aegidienkirche. Foto Walter-Jörg Langbein

Foto 6: Mauerwerk der Aegidienruine
Literatur:

Blumenhagen, Wilhelm: »Hannovers Spartaner/ Eine geschichtliche Erzählung«, Hannover 1926

Zankl, Franz Rudolf: »Der Sieben-Männer-Stein als Museumsstück«, erschienen in der Zeitschrift   »Heimatland/ Zeitschrift für Heimatschutz, Naturkunde, Kulturpflege« Heimatbund Niedersachsen, Jahrgang 1986, S. 114-116

Zur Klarstellung: Ich halte die »Wiedergeburstgeschichte« für kurios. Sie ist, ob glaubhaft oder nicht, als Einleitung der heutigen Blogfolge geeignet. Ich habe den Eindruck, dass der vermeintlich Wiedergeborene selbst an seine Geschichte geglaubt hat. Ich selbst bin eher skeptisch.

259 »Zwei Kirchen und die Hölle des Krieges«
Teil 259 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 04.01.2015


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Sonntag, 21. Dezember 2014

257 »Delphine, Skylla und Odysseus«

Teil 257 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein


Heiligenverehrung in der Klosterkirche.
Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde die steinerne Klosterkirche von Corvey wiederholt umgebaut. Vollendet wurde der Sakralbau schließlich anno 885 mit der Weihe des Westwerks. Alte und älteste Kirchen haben in Deutschland oft viele Jahrhunderte überdauert. Viele alte Sakralbauten, die  im Lauf der Geschichte nicht Brandschatzungen zum Opfer fielen, wurden allerdings im Zweiten Weltkrieg von alliierten Bombern attackiert und häufig weitestgehend zerstört. Mit großem Aufwand mussten die Kostbarkeiten der Baukunst rekonstruiert werden. Das Westwerk der einstigen Klosterkirche von Corvey ist das einzige frühmittelalterliche Baudenkmal dieser Art, das bis heute weitestgehend erhalten geblieben ist!

Unter der Westempore des Johanneschores im Westwerk findet sich ein einzigartiges gemaltes Dokument, rund 1200 Jahre alt. Dank modernster wissenschaftlicher Methoden konnten winzige Farbpartikel entdeck werden, die man mit dem bloßen Auge nicht wahrnimmt. Trotzdem ist eine Rekonstruktion der Malerei, die so gar nicht in eine frühmittelalterliche Kirche passt, immer auch reichlich spekulativ. Ich selbst habe wiederholt die Beobachtung gemacht, dass man  bei längerem Betrachten in Muße mehr zu erkennen vermag als man fotografisch festhalten kann.

Das Drachenwesen, vor rund 1200 Jahren gemalt....

Drachenartige Wesen sind so selten nicht in christlichen Kirchen dargestellt. Das mysteriöse Wesen von Corvey ist leicht als so eine Kreatur zu erkennen. Der spitz zulaufende Schwanz ist steil emporgerichtet, er wird rasch dicker, windet sich zweimal und geht in einen »menschlichen« Oberkörper über. Den rechten Arm reckt das Wesen hoch empor, mit dem linken Arm hat es einen Mann umklammert. Der Gefangene hat offenbar aufgegeben, er versucht nicht mehr zu entkommen. Drei Hundervorderteile, wütend um sich beißend, wachsen aus der Hüftregion heraus.

Zeichnung der mysteriösen Szene.

Auf dem Schwanz des Monsterwesens steht eine hünenhafte Gestalt mit Lendenschurz. Bewaffnet ist sie mit Schild und Speer. Offenbar attackiert die große Gestalt das Drachenwesen, stößt mit dem Speer nach einem der Hundeköpfe. Bei dem Monsterwesen könnte es sich um Skylla, aber auch um Kerberos handeln. Beide mythologischen Fabelwesen wurden in der Antike mit drei Hundeprotomen und Drachenschwanz dargestellt. (Worterklärung Wikipedia zu »Protome«: »Eine Protome ist ein plastisches Kunstwerk, das den vorderen Teil eines Tieres oder Menschen darstellt und meist mit einem anderen Objekt verbunden ist.«)

Gemäldeausschnitt. Deutlich zu erkennen: die Hundeköpfe

Der Mann mit Schild und Speer könnte Odysseus sein, der mutig den Kampf mit der Skylla aufnimmt. Einen seiner Gefährten hat die Skylla bereits gepackt. Der Kämpfer könnte aber auch Herakles sein, der den Kerberos besiegen und aus der Unterwelt holen sollte. Der Sage nach gelang ihm das. Herakles zerrte das Ungeheuer aus der Unterwelt ans Tageslicht. Furchteinflößend klang das metallische Bellen der Kreatur, ihr Speichel war giftig.


Oder hat der unbekannte Künstler vor rund 1200 Jahren doch Odysseus und Skylla dargestellt? Das menschenfressende Ungeheuer Skylla wollte Odysseus und seine Gefährten verschlingen, die mit Mühe der wasserstrudelnden Göttin Charybis ausweichen konnten. Meiner Meinung nach ist es wahrscheinlicher, dass beide vorchristlichen Mythen als Grundlage für das Gemälde dienten.

Es stellt sich die Frage, warum derlei heidnisches Sagengut in einer der wichtigsten Kirchen des Frühmittelalters im Westwerk in Form eines farbenprächtigen Deckengemäldes verewigt wurde. Bei Führungen vor Ort wird der heidnisch-mythologische Hintergrund dieser Malerei betont. Diese Sichtweise wird er von offensichtlich stark christlich orientierten Interpreten strikt abgelehnt.  Ein Besucher wollte mich in Corvey vom Fotografieren abhalten. »Lassen Sie das! Das ist heidnisches Teufelswerk, das den Christen in Versuchung führen soll. Er soll vom Glauben abfallen, sich wieder dem Heidentum zuwenden!« Ich beschwichtigte den Wütenden, versprach ihm, die entsprechenden Bilder nur fest im christlichen Glauben stehenden Zeitgenossen zu zeigen. Der Herr murmelte etwas von »Hopfen und Malz verloren« und entfernte sich, wobei er vor sich hin schimpfte. So konnte ich in Ruhe weiter fotografieren.

Hilde Claussen und Anna Skriver versuchen, heidnische Mythologie und christliche Sagenwelt zu vereinen. Sie s in ihrem opulenten, hervorragenden Werk »Die Klosterkirche Corvey« (1):

Zum Vergleich: antike Skylla aus
dem »Archäologischen Museum von Neapel«

 »Daß der Prototyp des Corveyer Skyllakämpfers auf einer uns unbekannten literarischen Überlieferung basiert, ist kaum anzunehmen. Die christlichen Drachenkämpfer, die Sieger über Teufel und teuflische Dämonen boten sich an. Der Überwinder des Ungeheuers Skylla wurde so mit diesen christlichen Helden in eine Reihe gerückt. Zum Vergleich mit dem Corveyer Odysseus … bieten sich vor allem Darstellungen des heiligen Michael auf dem Drachen an, dessen nur symbolischer Lanzenstoß in den Rachen des Teufelsdrachen bereits einen Sieg anzeigt.«

Dieser christlichen Interpretation kann ich nicht zustimmen. Zu mythologisch-heidnisch ist die Darstellung, die Handschrift der malenden Mönche ist nicht zu erkennen. Hier wurde ein Bild aus alter griechischer Sagenwelt übernommen. Wie viele solcher Gemälde mag es einst gegeben haben? Wurde die Sage um Skylla oder Kerberos in einem Bilderzyklus erzählt, von dem nur ein Einzelbild – und das sehr bruchstückhaft und undeutlich – erhalten geblieben ist? Wurden die Darstellungen weitestgehend zerstört, weil sie wütenden Bilderstürmern zu unchristlich waren?


 Weitere Fragmente im Westwerk zu Corvey zeigen mehr Mythologisches. Direkt rechts neben der Skylla: eine Protome, bestehend aus dem  Oberkörper einer Frau, der die langen Haare bis zu den Hüften reichen. Das (nackte?) Oberteil ist einem Vogelkörper aufgesetzt. Die Dame mit dem Vogelleib spielt ein Instrument, das an eine Harfe erinnert. Handelt es sich um die Darstellung einer Sirene? Dank modernster Methoden konnten Farbspuren sichtbar gemacht werden, so dass recht klar ist, wie die mit bloßem Auge kau wahrzunehmende Figur einst ausgesehen haben muss.

Rechts davon meine ich eine Art Kentaur ausmachen zu können. Die Vorderbeine sind wie bei einem Pferd in weit ausgreifendem Galopp dargestellt, der Hinterleib ist schlangenartig gewunden, ähnlich wie bei der Skylla nebenan. Mit viel Fantasie ist ein menschlicher Oberkörper – wie bei einem Kentauren – zu erahnen. Hilde Claussen und Anna Skriver vermuten (2):

»Die Silhouette von Kopf, Hals und Brust nebst Ansatz von Vorderbeinen deutet auf ein Meerwesen hin, das, zumindest mit seinem Vorderteil,  der Gattung der Huftiere entstammt.« Sie vermuten die Darstellung eines »Meerbocks«, was auch immer das sein mag!

Kentaur? Oder sonstiges Mischwesen? Fotos W-J.Langbein

Was man nun in einem christlichen Gotteshaus nicht erwartet, das sind Delfine! Delfine, so scheint es, waren bei den Malern von Corvey vor rund 1200 besonders beliebt. Wie viele Delfine sich einst an den Wänden im Westwerk getummelt haben mögen? Wir wissen es nicht. Delfine sind heute noch in einigen Resten der Wandmalereien zu erkennen. Sie dienten als Reittiere oder begleiteten einen Reiter auf einem Monster. Monsterwesen mögen der Fantasie der Künstler entsprungen sein. Aber recht realistische Darstellungen von Delfinen sind ohne Zweifel von Künstlern geschaffen worden, die wussten, wie so ein Delfin aussieht.  Wo hatten sie Delfine gesehen? Auf Reisen zum Mittelmehr vielleicht?

Ein Delfin als Reittier.
Sorgsame zeichnerische Rekonstruktion.

Fotos

»Zum Vergleich: antike Skylla aus dem ›Archäologischen Museum von Neapel‹«,
Foto »Naples Archaeology Museum«/ wiki commons/ Magnus Manske

Alle übrigen Fotos stammen vom Verfasser. Copyright bei Walter-Jörg Langbein

Alle meine Sonntagsbeiträge bieten eine Fülle von Fotos, die ich weitestgehend selbst aufgenommen habe. Das Copyright liegt für alle diese Fotos bei mir (Walter-Jörg Langbein)

Fußnoten

1) Harzenetter, Markus (Hrsg): »Die Klosterkirche Corvey/ Band 2: Wandmalerei  
     und Stuck aus karolingischer Zeit«, Mainz 2007, S. 172
     (Rechtschreibung des Zitats übernommen.)
2) ebenda, S. 160


258»Tod im Turm«,
Teil 258 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«,                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 28.12.2014

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Sonntag, 14. Dezember 2014

256 »Odysseus und das Monster… in der Kirche«

»Ein Panoptikum des Schreckens – in der Kirche – Teil 5«
Teil 256 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein



Das Westwerk von Corvey.
Foto Langbein

Seit Jahrzehnten suchen Wissenschaftler nach einem geheimnisvollen Kloster. Seit Jahrzehnten wird darüber gestritten, wo »Hethis« einst lag. Unklar ist auch, warum es am 25. September 822 n.Chr. plötzlich verlassen und aufgegeben wurde. War simple materielle Not die Ursache für den Umzug? Am 26. September jedenfalls kamen die Mönche schon am Ziel ihrer Reise an. Von wo waren sie aufgebrochen? War es Neuhaus im Solling, wie immer wieder vermutet wird? Wohl kaum. Neuhaus ist nur zehn Kilometer vom neuen Standort des Klosters entfernt. Für diese kurze Wegstrecke benötigten die Mönche sicher nicht einen ganzen Tag. Hethis, das verschwundene Kloster, lag irgendwo im Paderborner Bistum. Ein heißer Kandidat ist die unmittelbare Umgebung der Externsteine.  Alte Flurnamen im direkten Umfeld der Externsteine deuten auf das einstige Kloster von Hethis (»Heide«) hin.

Ein Flurname unweit der Externsteine –  »Wiehagen« – lässt sich auf »Wihenhagen« zurückführen, zu Deutsch »Heiliger Hain« oder »Heiliger Wald«. Anno 1564 berichtete der Lemgoer Chronist Pfarrer Hamelmann, dass Karl der Große »aus jenem Elsternstein einen gottgeweihten und mit Apostelfiguren geschmückten Altar gemacht habe« (1). Sollte es sich um den Versuch einer Klostergründung handeln, in dessen Zentrum die Externsteine lagen?

Wie dem auch sei, die Klosterbrüder von Corvey dürften zunächst eher primitive Unterkünfte um eine schlichte Kapelle errichtet haben. Die erste Klosterkirche in Stein wurde erst gut zwanzig Jahre später, nämlich 844 n.Chr., geweiht. Während dem geheimnisvollen Kloster Hethis nur eine kurze Lebenszeit beschieden war, wuchs und gedieh Kloster Corvey von Jahr zu Jahr, strömten immer größere Pilgerscharen nach Corvey. Schon 873 entstand das beeindruckende Westwerk als komplexer Abschluss der Klosterkirche. Im Westwerk finden sich mysteriöse Malereien, die so ganz und gar nicht christlich anmuten.

Blick in die Klosterkirche. Foto W-J.Langbein

Elmar Arnhold und Sándor Kotyrba stellen bewundernd fest (2): »Die Klosterkirche und das Westwerk waren weit und breit die ersten monumentalen Steinbauten. Die Qualität dieser Architektur ist auch in Details beeindruckend. In Corvey zeigt sich ein Beispiel für die Epoche frühmittelalterlicher Baukunst, die heute auch als ›Karolingische Renaissance‹ bezeichnet wird. Die karolingischen Herrscher, die mit Karl dem Großen zur Kaiserwürde aufgestiegen waren, wollten nun bewusst an das Erbe der römischen Cäsaren anknüpfen. Dies lässt sich auch in Corvey erkennen. So scheint bereits in der Gesamtanlage des Klosters mit der Kirche in ihrem Zentrum, das Schema eines römischen Kastells durch.«

Im 17. Jahrhundert wütete in Europa der »Dreißigjährige Krieg« (1618 bis 1648). Im Reich ging es vordergründig um Religion, in Wirklichkeit aber um Macht. Kaiser und »Katholische Liga« und die »Protestantische Union« bekämpften sich in blutigen Gemetzeln. Die Mächtigen schoben Truppenkontingente hin und her. Das Volk aber zahlte den Preis. Nach Prof. Joshua Goldstein vom Max-Planck-Institut gab es über zwei Millionen Tote. Andere Schätzungen gehen sogar von drei bis vier Millionen Toten aus. Pestepidemien und Hungersnöte folgten auf die brutalen Kämpfe. 

Blick in die Marienkapelle. Foto W-J.Langbein

Im 17. Jahrhundert starben Millionen als Folge eines unbarmherzigen Krieges. Beide Parteien behaupteten von sich die einzig wahren Christen zu sein. Man brachte sich gegenseitig um, plünderte und mordete und verwüstete die Gotteshäuser der jeweils anderen Christen. »Nach dem Dreißigjährigen Krieg lag die Abtei Corvey darnieder. Belagerungen und Plünderungen hatten die Bausubstanz stark in Mitleidenschaft gezogen... Nach der Vermessung der alten Kirche und Konzepten zu ihrer Wiederherstellung wurde letztlich ihr Abbruch beschlossen. Das Westwerk blieb als symbolträchtiges Bauwerk bestehen.«, lesen wir im Architekturführer von Arnhold und Kotyrba (3).

In den Jahren 1667 bis 1671 entstand eine geräumige, einschiffige Saalkirche. Während die Bevölkerung immer noch unter den Nachwirkungen des »Dreißigjährigen Krieges« litt, während die Menschen von Krankheit und Hunger gepeinigt wurden, leitete Christoph Bernhard von Galen – Fürstbischof von Münster – den Wiederaufbau des Gotteshauses ein. Es wurde nicht gespart, Gold schien in unbegrenzten Mengen zur Verfügung zu stehen. 

Das notleidende Volk freilich begehrte nicht auf. Wie Wissenschaftler unlängst feststellten wächst der Glaube an strenge Götter direkt proportional mit härteren Umwelt- und Lebensbedingungen.(4) Offenbar setzt der Mensch, je größer Not und Armut sind, verstärkt auf seinen Glauben an seinen Gott. Je mehr Menschen an der Weser hungerten und darbten, desto mehr begrüßten sie offenbar den protzigen, goldüberladenen Neubau der Abteikirche von Corvey. Schlicht und bescheiden mutet im Vergleich dazu die kleine Marienkapelle an, die um 1790 entstand.

Lohnendes Ziel für Freunde des Geheimnisvollen... Foto W-J.Langbein

Heute sind Schloss Corvey und die Abteikirche mit Westwerk auch für Freunde des Geheimnisvollen und Mysteriösen ein lohnendes Ziel. Will man wirklich alle zur Besichtigung freigegebenen Räume studieren, reicht eine Eintagestour gar nicht aus. Allein die riesige Bibliothek – sie umfasst 74 000 Bände – benötigt fünfzehn große Räume. 1860 trat Hoffmann von Fallersleben, Verfasser des »Lieds der Deutschen«, seine Stellung als Bibliothekar in Corvey an.

Mich hat es im Verlauf der letzten Jahrzehnte immer wieder nach Corvey verschlagen. Neugierig und voller Spannung  verfolgte ich die Rekonstruktion einiger Malereien, die so gar nicht in ein Gotteshaus christlicher Prägung zu passen scheinen. Immer wieder zog es mich ins Westwerk, dessen schlichte Einfachheit mich mehr anspricht als der Prunk der Abteikirche. Vor Jahrhunderten aber sahen die Ärmsten der Armen nicht voller Neid, wie verschwenderisch mit Gold und Geld beim Neuaufbau der Abteikirche umgegangen wurde. Für sie war der Prunk des Gotteshauses Beweis für die Macht ihres Gottes. Wie sich doch die Zeiten ändern! Bischof Tebartz-van Elst ist wohl einige Jahrhunderte zu spät geboren. Im 17. Jahrhundert hätte man den Gottesmann nicht als Verschwender, sondern als besonderen Lobpreiser Gottes angesehen.

»Loge« für erlauchte Gäste. Foto W-J.Langbein

Wiederholt habe ich das Westwerk des ehemaligen Klosters zu Corvey besucht. Viele Stunden habe ich vor den mühevoll rekonstruierten Malereien gestanden, von denen nur noch spärliche Reste zu erkennen sind, die freilich Einblick in eine fantastische Welt gewähren!

Bevor sie stundenlang von Bücherschrank zu Bücherschrank im einstigen Schloss marschieren, nehmen Sie sich lieber mehr Zeit für das Obergeschoss des Westwerks der Abteikirche. Das Obergeschoss des Westwerks mit seinen zwei »Etagen«, Rundbögen, Fenstern und Säulen erinnert an eine einzigartige Bühne, auf der einst sakrale Zeremonien gefeiert wurden. Was für den Ungläubigen heute ein Theaterstück in Kostümen war, sahen die auserwählten Gottesdienstbesucher im 17. Jahrhundert als heiligen Gottesdienst.  Leider erkennen, ja erahnen wir heute nur noch die groben Züge der Kulisse, die Feinheiten bleiben uns verborgen.

In einer besonderen »Loge« saßen Könige und Kaiser, hoch über den »Normalsterblichen«. Die hohen Herrschaften konnten so Gottesdiensten von oben herab beiwohnen. Bei langweiligen Predigten mögen die Monarchen die herrlichen Wandmalereien studiert haben, die sie in fremde Welten entführten. Verschwunden ist weitestgehend der ursprüngliche Wandputz, auf dem einst vielfältige Gemälde prangten. Ob  bereits beim Umbau der Doppelturmfront anno 1150 Malereien im sogenannten »Johanneschor« ausgelöscht wurden?

Über den Pfeilern standen einst Stuckreliefs. Foto W-J.Langbein

Im »Architekturführer Corvey« lesen wir (5): »Jüngere Untersuchungen ergaben, dass die Malereien über den Pfeilern der unteren Bogenstellungen ursprünglich durch Stuckreliefs von Figuren ergänzt wurden. Ihre Vorzeichnungen entdeckte man erst 1992, die Deutung der Figuren ist unklar.«

Ob es Heilige aus dem Himmel des Katholizismus waren, die da plastisch auf den Säulen standen? Die Wandmalereien jedenfalls waren, den so gut wie möglich restaurierten Resten ist das zu entnehmen, mythologisch-heidnisch. Sie hätten vor Jahrtausenden im »Antiken Griechenland« Begeisterung ausgelöst… Odysseus und ein mythologisches Monster! Und das in einer christlichen Kirche eines Klosters am Ufer der Weser zu Corvey!

Hier stand einst ein Stuckrelief. Foto W-J.Langbein
Fußnoten
1) Matthes, Walther: »Corvey und die Externsteine«, Stuttgart 1982,S. 235
2) Arnhold und Kotyrba: »Corvey/ Ehemalige Reichsabtei und Residenz«, 3. Auflage, Braunschweig 2014, S. 18 unten und S. 20 oben
3) ebenda, S. 25 oben
4) »Proceedings of the National Academy of Sciences«, siehe dazu Wiess, Marlene: »Du sollst kooperieren/ Je härter die Umweltbedingungen, desto eher glauben die Menschen an strenge Götter«, »Süddeutsche Zeitung«, 11. November 2014, S. 16
5) Arnhold und Kotyrba: »Corvey/ Ehemalige Reichsabtei und Residenz«, 3. Auflage, Braunschweig 2014, S. 20

257»Delphine, Skylla und Odysseus«
Teil 257 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 21.12.2014

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Sonntag, 7. Dezember 2014

255 »Ketzerisches von einem Theologen«

»Ein Panoptikum des Schreckens – in der Kirche – Teil 4«
Teil 255 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein


Die Hände des greisen Theologen zitterten. Es kostete ihn viel Kraft, den schweren Folianten aus dem Regal zu ziehen. Er wuchtete den kostbaren Band auf  den niedrigen Tisch und schlug zielsicher eine Seite auf. Mit knochiger Hand deutete er auf eine handkolorierte Abbildung. »Uraltes Wissen wird seit Ewigkeiten von Generation zu Generation weitergereicht, allen Zensoren zum Trotz!«

Nach einer kurze Pause setze der alte Herr fort: »Die Altvorderen glaubten, dass Gott oder die Götter über die Kraft der Magie verfügten und so die schrecklichsten Wesen schaffen konnten!  Mit der christlichen Theologie war natürlich ein solches Gottesbild nicht mehr vereinbar!«

Schöpfung nach Koberger. Foto Archiv W-J.Langbein

Mit einer fahrigen Handbewegung brachte er mich zum Schweigen. »Die Schöpfung Gottes war viel umfangreicher als uns das geschriebene Wort der biblischen Schriften glauben machen möchte. Es gab sicher auch deutliche Hinweise auf andere Kreaturen wie den Behemoth im ›Alten Testament‹, aber die wurden von eifrigen Zensoren gelöscht! Und doch wurde verbotenes Wissen weitergegeben!«

Wie das denn geschehen sei, warf ich fragend ein. »Meist haben begnadete Künstler vermeintlich nur biblische Texte illustriert. Und dabei mehr gezeigt als die Zensoren erkannt haben. In Drucken Kobergers aus dem späten 15. Jahrhundert sei die Schöpfung Gottes zu sehen gewesen, wie Eva aus der Seite Adams geschaffen worden sei, meinte der altehrwürdige ehemalige Professor der Theologie in seiner kleinen Wohnung im fränkischen Nürnberg.

Seite aus einer Koberger Bibel. Foto W-J.Langbein
»Da waren, oft innig fein und klein, während des Schöpfungsakts andere Lebewesen präsent, in den Meeren, zum Beispiel. Das waren die Drachen der Urzeit!« Der gelehrte Mann schlurfte wieder zu einem Bücherregal, das unter der Last dickleibiger Bände zusammenzubrechen drohte. »Haben Sie schon von Abt St. Brendanus gehört?« Stolz antwortete ich: »Brendan lebte Ende des fünften Jahrhunderts nach Christus, starb um 580. Manche behaupten, dass er ein Jahrtausend vor Kolumbus Amerika entdeckt hat, in einem erstaunlich kleinen Boot, zusammen mit einigen Mönchen aus seinem Kloster.«

Der alte Herr öffnete einen weiteren Folianten. »Ja, das stimmt! Im Mittelalter hat sich die gelehrte Welt intensiv mit den Seereisen des  Odysseus aus Irland beschäftigt. Mitte des vierzehnten Jahrhunderts entstanden – vermutlich im Böhmischen – Zeichnungen zu Brendans…«

St. Brendans Fabelwesen... Foto Archiv W-J.Langbein

Der Theologe deutete auf eine fleckige Zeichnung. »Sie können den Druck ruhig in die Hand nehmen…«, ermutige mich der Professor Emeritus. »Es ist eine Reproduktion,  kein Original!« Aufmerksam studierte ich die Skizze. »Das Original dürfte 1350, vielleicht 1360 entstanden sein!«, höre ich den einstigen Theologieprofessor mit brüchiger Stimme erklären. »Was sehen Sie?« Ich zögere, druckse herum. »Da ist ein, ein... Fabelwesen abgebildet. Es hat den Hinterleib eines Löwen, auch die Hinterbeine eines Löwen. Das Vorderteil passt nicht so recht dazu. Da sind Flügel, Beine und Kopf eines Greifvogels. Die Ohren passen wieder nicht so recht zum mächtigen Schnabel…«

Damals hatte ich keine Ahnung, dass ich Jahrzehnte später am Paradiestor zu Paderborn ganz ähnliche Kreaturen entdecken würde, Mischwesen aus dem Horrorkabinett eines mythologischen Frankenstein der Vorgeschichte, die so gar nicht in einen christlichen Zusammenhang zu passen schienen. Heute weiß ich, dass viele, ja unzählige Kuriosa und Monstrositäten in und an christlichen Gotteshäusern zu finden sind. Man muss nur bereit sein, sie zu sehen, sonst übergeht man sie allzuleicht.

»Und wie nennt man diese Kreatur?« Ich zögerte. »Es könnte sich um den Vogel Greif handeln…« Der Greis nickte. »Aber was sind Namen? Schall und Rauch! Jahrtausende alte Überlieferungen berichten von monströsen Wesen, die einst von den Göttern geschaffen wurden. Dazu gehörte einst auch der Vogel Greif!« Ich machte wohl ein in den Augen des Gelehrten unpassendes Gesicht.

Fabelwesen von Paderborn, Sphinx oder Pergasus?
Foto W-J.Langbein

»Sie müssen sich vom Gedanken verabschieden, dass die sogenannte heidnische Welt von der christlichen abgelöst wurde und spurlos verschwand! Uraltes heidnisches Wissen lebte in christlicher Kunst weiter, bis in unsere Tage! Diese Kunstwerke wären von christlichen Bilderstürmern schon längst vernichtet worden, hätte man die heidnischen Darstellungen nicht auch christlich interpretieren können! Vergessen Sie aber einfach die Erklärungen wie ›Flügel des Glaubens‹, ›Stärke Jesu‹ oder › Macht der Kirche‹!«

Jahrzehnte sind seit jenem Gespräch mit dem Professor in Nürnberg vergangen. Immer wenn ich den Dom zu Paderborn besuche, muss ich daran zurückdenken, besonders auch an die alten Drucke aus vergangenen Jahrhunderten! Der »Vogel Greif« aus Illustrationen zum Reisebericht des Heiligen Brendan ähnelt der einen oder der anderen Kreatur vom Relief am Paradiestor zu Paderborn. Dort gibt es unterschiedliche »Mischungen« unterschiedlichster Tierarten, Wesen mit Stierkopf , Menschenkopf, Schafs- oder Eselskopf, aber auch solche mit Vogelköpfen, die in der Literatur als »Vogel Greif« bezeichnet werden.  Zumindest eine der Kreaturen vom Paradiesportal hat Pferdehufe… und erinnert somit an den mystischen Pegasus aus der griechischen Mythologie. Pegasos war nach alter Überlieferung ein Wundertier und hat »mit seinem Hufschlag die Quelle Hippokrene auf dem Musenberg Helikon« (1) geöffnet.

Stier oder Stierpferd von Paderborn.
Foto W-J.Langbein

Ein solcher Pegasus passt sehr gut nach Paderborn, steht doch der beeindruckende Dom auf einigen der wichtigsten Quellen der Pader. Eben diese Quellen des Flüsschens Pader haben ja dem Ort den Namen gegeben! Älter als der heutige Dom ist die sogenannte »Bartholomäus-Kapelle«, wenige Meter vom »roten Tor« entfernt. Zuvor hat es hier ein heidnisches Heiligtum gegeben, das auf Befehl des unsäglichen Karl, der Große genannt, zerstört wurde. Reste einer vorchristlichen Inschrift weisen darauf hin, dass da einem »Drachen« Pferdeopfer dargebracht wurden. Wir sind auf Spekulationen angewiesen. Wurde in Paderborn ursprünglich eine weibliche Quellgottheit verehrt und angebetet? Der Drache steht gewöhnlich für die ins Negative gezerrte Göttin, die vor den patriarchalischen Herrschern den Himmel regierte.

Hörner am Kopf, Hufe an den Füßen. Foto W-J.Langbein

Der mythologische Pegasos hat die heilige Quelle Hippokrene geöffnet, so heißt es. In Paderborn soll es Wodan alias Wotan alias Odin gewesen sein, der einst die Quellen der Pader zum Sprudeln brachte. »Wie das Wunderpferd Pegasus hat auch das magische Pferd Wotans, Sleipnir, heilige Quellen aufgetan! Sie sehen also, dass die Geschichte Paderborns weit ins Heidentum zurückreicht!«, erfuhr ich von meinem gelehrten Gesprächspartner, der als Professor staubtrockene lutherische Theologie gelehrt hatte.  Seine Gedanken über verdrängtes Wissen aus uralten Quellen behielt er sonst strikt für sich.

Mein Gesprächspartner, ein einst angesehener Kirchenhistoriker, händigte mir ein altes Schwarzweißfoto einer auf einem Thron sitzenden »Madonna« aus. Außerdem gab er mir einen handgeschriebenen Bericht zum Lesen, der im Ersten Weltkrieg verfasst worden war (2). Demnach befand sich vor rund einem Jahrtausend im Vorgängerbau des Doms zu Paderborn eine Heiligenfigur der besonderen Art. Die »Mutter Gottes«, die auch eine ägyptische Muttergottheit darstellen könnte, war aus Lindenholz geschnitzt und trug ursprünglich eine »Bekleidung aus Metall«. Irgendwann wurde die Metallhülle, warum auch immer, entfernt. Offenbar war diese verschwundene Hülle mit Nägeln an der Heiligenfigur befestigt, deren Spuren vor rund einem Jahrhundert noch zu erkennen waren.

Foto Archiv W-J.Langbein
 Untersuchungen jüngeren Datums indes ergaben, dass die Holzfigur bunt bemalt war, sie war dann – vermutlich beim Brand des Doms anno 1058 –  einem Feuer ausgesetzt und wurde dann mit vergoldetem Kupferblech umhüllt. Die goldglänzende Außenhülle wurde allerdings wahrscheinlich schon bald wieder entfernt.

Sollte eine »heidnische« Göttin als Vorbild für die fast lebensgroße Marienfigur gedient haben? Ja wurde womöglich ein vorchristliches Göttinnenbild in eine den christlichen Theologen genehme Maria umgestaltet? Vor Jahrzehnten, als ich evangelisch-lutherische Theologie studierte, hielt ich derlei Gedanken für ketzerisch. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass es in christlichen Kirchen nur christliche Kunst gab. Nach und nach aber dämmerte es mir, dass die junge christliche Kirche mit Vorliebe Bilder der heidnischen Konkurrenz übernahm, um so größere Chancen bei den Anhängerinnen und Anhängern der älteren Kulte zu haben. Gerade in der frühen Geschichte der christlichen Kirche war die Entwicklung des Christentums zur größten Weltreligion alles andere als selbstverständlich. Die religiöse Geschichte der Welt hätte einen völlig anderen Verlauf nehmen können.

Wer offenen Auges durch die Kirchen Europas geht, entdeckt vieles, was man an solchen Orten wirklich nicht erwartet….

Ausblick auf Folge 256... Foto Langbein
Fußnoten

1) Biedermann, Hans: »Knaurs Lexikon der Symbole«, München 1989, siehe Stichwort »Pegasus«, S. 327 rechts unten
2) Handschriftliche Kopie eines Untersuchungsberichts, unbekannter Verfasser,
1916 oder 1917 erschienen. Das Manuskript liegt dem Verfasser leider nicht mehr vor.




»Odysseus und das Monster ... in der Kirche« 
»Ein Panoptikum des Schreckens – in der Kirche – Teil 5«
Teil 256 der Serie 
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                        
erscheint am 14.12.2014



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Sonntag, 30. November 2014

254 »Ein Menschenfresser und Maria«

»Ein Panoptikum des Schreckens – in der Kirche – Teil 3«

Teil 254 der Serie

»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein



Das Münster zu Hameln. Foto W-J.Langbein

Das Münster zu Hameln kann als Modell eines mythischen Universums gesehen werden. Die Krypta stellt die Unterwelt dar, der Innenraum des Gotteshauses steht für die Welt der Lebenden und die hohen steinernen Säulen tragen das Himmelsgewölbe. Fast identisch war die Vorstellungswelt der Mayas. Die Wurzeln des Ceiba-Baums sind ein Abbild der Unterwelt, die hohen schlanken Stämme versinnbildlichen die Welt von uns Lebenden und die Krone wird mit dem Himmel gleichgesetzt. Diese drei »Etagen« finden wir auch im Münster zu Hameln.

Die Krypta von Hameln. Foto W-J.Langbein

Die Krypta – Unterwelt – wird von so manchem Besucher des Gotteshauses aufgesucht. Die zweite »Etage« wird von zahllosen Besuchern aus aller Herren Länder langsam oder hastig durchschritten. Kaum einer freilich bringt die Krypta mit der Unterwelt oder gar mit der Hölle in Verbindung.

Dabei gibt es auch zu Beginn des dritten Jahrtausends nach Christus im »christlichen Abendland« nach wie vor die Vorstellung von der »Hölle«. Man denkt an einen nach Schwefel stinkenden Ort, wo gewaltige Feuer lodern und arme Seelen für ihre Sünden büßen müssen. »Das Handbuch der Bibelkunde« vermeldet (1):

»Die Hölle unseres Begriffs hat im biblischen Sprachgebrauch keine genaue Entsprechung:« Und doch hat es einen realen Ort im Land der Bibel gegeben, der unserer Vorstellung vordergründig zumindest nahe kommt. Um 800 v.Chr. gab es diese »Hölle« im Südwesten Jerusalems.


Im Gehenna-Tal wurden dem assyrischen Gott Moloch (links) Opfer dargebracht. Dann und wann sollen sogar Menschen verbrannt worden sein, um ihn gnädig zu stimmen. Den Jahweanhängern war jene Stätte ein Ort des Grauens. Vermutlich störte sie die Tatsache, dass dort gelegentlich Menschen ihr Leben ließen, nicht sonderlich. Dass aber dort einem fremden König gehuldigt wurde, missfiel ihnen sehr. Deshalb ließ König Josias um 625 v.Chr. das Tal entweihen. Weil es den Anhängern eines fremden Glaubens heilig war, ließ er es in eine stinkende Abfalldeponie verwandeln. Berge von Knochen wurden aufgehäuft und verbrannt. Müll wurde angekarrt und ebenfalls angezündet. Schwefel wurde beigefügt, um die Feuersglut Tag und Nacht nie verlöschen zu lassen. Es entstand ein Ort, der unserer Vorstellung von Hölle recht nahe kommt.

Aus der fremden Kultstätte war ein stinkendes Abfallfeuer geworden. Der Prophet Jesaja nun dachte an die Zukunft. Dort würden jene Juden, die nicht nach dem Buchstaben des Gesetzes lebten, ihre gerechte Strafe erhalten: im »Glutofen« (2) des Gehenna-Tals. Hier würden dann die vom rechten Glauben abgefallenen Juden auf ewige Zeiten brennen (3):

»Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrünnig waren. Denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Gräuel sein.«

Die Hölle ist nach unserer Vorstellung der Wohnort der Teufel, die die Sünder peinigen und quälen. Unsere Hölle ist die Heimat bösartiger Dämonen. Die biblische Gehenna-Hölle ist ein Ort, an dem Gott strafen wird: Und zwar ausschließlich vom Glauben abgefallene »Gottlose«. Teufel sind da nicht vorgesehen.

Der Moloch von Hameln. Foto W-J.Langbein

Durch den griechischen Einfluss auf das »Neue Testament« kam es zu einer Helenisierung des Begriffs »Hölle«.  Offensichtlich entwickelte sich das Bild vom künftigen Ort des Gerichts zu einem »Warteraum« für Tote, in welchem Verstorbene auf die himmlische Justiz warten. Bei Lukas lesen wir (4): »Als er nun (der Reiche) bei den Toten war, hob er seine Augen in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.« So kommt zum heißen Ort der Qualen im »Neuen Testament« noch eine Art »Himmel« hinzu.

Jesaja weiß nur von einer stinkenden Hölle (5): »Denn vorlängst ist eine Gräuelstätte zugerichtet; auch für den König ist sie bereitet. Tief, weit hat er sie gemacht, ihr Holzstoß hat Feuer und Holz in Menge; wie ein Schwefelstrom setzt der Hauch des Herrn ihn in Brand.« Der »Schwefelstrom« blieb im Volksglauben bis in unsere Zeiten erhalten: Gilt doch nach wie vor bei vielen Gläubigen die Hölle als nach Schwefel stinkender Ort des Grauens. Und der Teufel selbst, Herr der Unterwelt mit vielen Namen, soll ja einen intensiven Schwefelgestank verbreiten!

Menschenfresser Moloch.
Im »Alten Testament« kommt ein Himmel, so wie wir ihn uns heute vorstellen, nicht vor. Das »Alte Testament« kennt lediglich die Himmel als das Firmament, das sich über den Menschen wölbt.

Der modernisierte Terminus »Gehenna« imitiert lautsprachlich das aramäische »Gehanna« und entspricht dem hebräischen »Ge Hinnom«. »Ge Hinnom«  lässt sich das mit »Sohn von Hinnom« übersetzen. Das »Gehenna-Tal« war demnach das »Tal des Sohns von Hinnom« oder – zutreffender –  »Schlucht des Sohns von Hinnom«. Vom stinkenden Höllenschlund zum Teufelsberg. Östlich von Jerusalem wurden auf einem Berg dem Moloch kleine Kinder geopfert (6):

»So sollst du dem Herrn, deinem Gott, nicht dienen; denn sie haben ihren Göttern alles getan, was dem Herrn ein Gräuel ist und was er hasst; denn sie haben ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter mit Feuer verbrannt.« Es gibt keinen Zweifel, dass da auf grausame Weise dem Gott Moloch gehuldigt wurde: indem Kinder bei lebendigem Leib verbrannt wurden. Hinter dem Namen Moloch verbirgt sich das hebräische Wort für König. Sollte also ein König der Hölle gemeint sein? Oder war er gar ursprünglich ein Bewohner des Himmels, der zum menschenfressenden Monster mutierte? In der Kunst wurde Moloch immer wieder gern als kinderverschlingendes Ungetüm gezeigt. Nur wenige Besucher des Münsters zu Hameln wissen, dass hoch oben auf einer der Säulen Moloch höchstselbst dargestellt sein könnte.

Moloch frisst ein Kind. Fotos W-J.Langbein

Die Säulenkapitelle erlauben den Blick in eine zum Teil albtraumhafte Welt des Grauens. Spärlich beleuchtet scheinen sich die in Stein gemeißelten Abbildungen zu verändern, zu bewegen. Aus  kunstvoll gearbeiteter Ornamentik formieren sich plötzlich Monsterwesen. Da sind zwei schlangenartige, hoch aufgerichtete Kreaturen. Beide blicken zueinander, das heißt…. auf ein Wesen in ihrer Mitte. Ich halte die rätselhafte Darstellung für ein Bildnis des Menschenfressers Moloch.

Spinnweben erinnern an das Ambiente eines Horrorfilms mit Vincent Price. Pflanzenartig wuchern die zwei hässlichen Geschöpfe, deren Augen und Mäuler immer klarer zu erkennen sind, je genauer man hinschaut. Nach und nach gewöhnt sich das menschliche Auge an die ungünstigen Lichtverhältnisse. Nach und nach tritt »mein« Moloch hervor. Durch das lichtstarke 400-Millimeter-Objektiv meiner Kamera erkenne ich Details. Moloch starrt in Richtung Betrachter. Mit festem Griff hat er ein Kind gepackt, sein Kopf hängt nach unten, die Beine sind anscheinend schon im Maul des gefräßigen Kannibalen verschwunden. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis das arme Geschöpf vollständig im Rachen des Moloch verschwunden sein wird!

Erkennen Sie die mysteriöse Muttergottes? Foto W-J.Langbein

Wenn Ihnen der Moloch zu düster ist, suchen Sie am besten die Darstellung der Gottesmutter. Sie finden sie am südlichen Mittelschiffpfeiler, Nordostecke, entstanden vor etwa 800 Jahren! Es handelt sich um eine rätselhafte Maria mit Lichtscheibe. Hoch oben an einem der Säulenkapitelle – in Gesellschaft von Moloch, Sauriern und anderen mysteriösen Wesen – blickt die Muttergottes auf den Kreuzaltar…

Maria mit der »Lichtscheibe«. Foto W-J.Langbein

Die biblischen Bilder – auch jene von Hölle und Himmel – sind das Ergebnis einer Entwicklung über viele Jahrhunderte hinweg, die vielleicht niemals abgeschlossen ist. Die christlichen Glaubensvorstellungen – etwa von Hölle und Himmel – sind nicht als fertige Gedanken übernommen worden. Sie haben sich nach Beendigung der Arbeit an den biblischen Texten nach und nach entwickelt. Das zeigt, dass Glaube sich seit mehr als zwei Jahrtausenden verändert. Diese Erkenntnis gibt zu Hoffnung Anlass: Auch heute und morgen wird sich Glauben ändern. Nur dann kann er langfristig dem suchenden Menschen Hilfe bieten.

Menschenfressende Monster sollten in keiner Religion mehr zu finden sein. Es gibt sie auch nicht mehr, diese schrecklichen Wesen. Sie sind überflüssig geworden, weil fundamentalistische Fanatiker mit zunehmender Begeisterung die Rolle des mordenden Molochs übernehmen. Sie tun das mit religiöser Inbrunst, wollen den Weg ins Paradies antreten. Sie erreichen aber, dass schon im Hier und Jetzt die Welt zur Hölle wird. Als Teufel bewähren sich dann fanatische Menschen.

Ein Glaube, der einmal stehen bleibt, ist ein Auslaufmodell und verschwindet irgendwann in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit. Aber sind die Vertreter der heutigen großen Religionen überhaupt dazu bereit, Glaubenslehren der aktuellen Zeit anzupassen? In einer Zeit der moralischen wie religiösen Ungewissheit droht eine große Gefahr, nämlich dass Fundamentalisten immer mehr Zulauf gewinnen. Warum? Weil immer mehr Menschen Zweifel nicht ertragen können und begeistert jenen folgen, die möglichst lautstark ganz präzise postulieren, was angeblich Gott von uns Menschen fordert.

Fußnoten

Der Ceibabaum der Mayas. Foto W-J. Langbein
 
1) Mertens, Heinrich A.: »Handbuch der Bibelkunde«, 

Düsseldorf  1966, Seite 336
2) Der Prophet Jesaja Kapitel 31, Vers 9
3) Der Prophet Jesaja Kapitel 66, Vers 24
4) Das Evangelium nach Lukas Kapitel 16, Vers 23
5) Jesaja Kapitel 30, Vers 33
6) 5. Buch Mose Kapitel 12, Vers 31

»Ketzerisches von einem Theologen«,

Teil 255 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein,                      
erscheint am 07.12.2014
 



Fußnoten

1) Mertens, Heinrich A.: »Handbuch der Bibelkunde«, Düsseldorf  1966, Seite 336
2) Der Prophet Jesaja Kapitel 31, Vers 9
3) Der Prophet Jesaja Kapitel 66, Vers 24
4) Das Evangelium nach Lukas Kapitel 16, Vers 23
5) Jesaja Kapitel 30, Vers 33
6) 5. Buch Mose Kapitel 12, Vers 31


Teil 255 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein,                      
erscheint am 07.12.2014

 


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