Sonntag, 25. Juni 2017

388 »Kein Ballon für den Inka!«

Teil  388 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein
                      

Fotos 1 und 2: Nazca
Der Pilot meint es gut mit mir. Er bringt seine kleine Propellermaschine in Schieflage, so dass sich nun die berühmte Ebene von Nazca unter mir schier endlos ausbreitet. So habe ich einen perfekten Blick nach unten und kann so gut es geht fotografieren. Die zerkratzte, teilweise fast milchig-trübe kleine Fensterscheibe trübt aber die Freude. Trotzdem ist der Anblick fantastisch. Weder Fotos, noch Filme können die fantastisch anmutende Wirklichkeit von Nazca wirklich wiedergeben. Das Staunen lernt man, wenn man die Hochebene aus einem Flugzeug sieht. Sie wurde als riesige »Leinwand« benutzt. Freilich wurde nicht mit Farben gemalt.

Unter mir breitet sich die trockene, wüstenartige Hochebene von Nazca aus. Zwischen dem Río Nazca und dem Río Ingenio wurden vor rund zwei Jahrtausenden auf gut 500 Quadratkilometer riesige Darstellungen von Tieren vom Affen bis zum Walfisch in den trockenen Boden gescharrt, die im vollen Umfang nur vom Himmel aus erfasst werden können. Die kilometerlangen Linien und Bahnen sind sogar vom Weltall aus zu erkennen. Satellitenbilder lassen staunen.

1927 gilt als das Jahr der Entdeckung der Riesenbilder. 90 Jahre später weiß man immer noch nicht, wie viele der riesenhaften Bildnisse insgesamt einst im Boden verewigt wurden. Die unbekannten Künstler kratzten lediglich eine dunkle Schicht des bräunlichen Bodens weg, bis der hellere Untergrund zum Vorschein kam. Sie »zeichneten« gigantische Geoglyphen für wen auch immer. Im Lauf der Jahrhunderte verschwanden viele Erdzeichnungen wieder unter einer Staubschicht, die wieder verkrustete. Manchmal tauchen sie in unseren Tagen wieder auf, wie jene 24 Scharrbilder, die erst im Sommer 2015 von Forschern der Universität von Yamagata etwa 1,5 Kilometer nördlich von Nazca »entdeckt« wurden. Seit 2004 haben die emsigen Wissenschaftler aus Japan immerhin 50 Geoglyphen wieder gefunden, die vermutlich von starken Bodenwinden neuerlich freigelegt worden waren. Sie sollen besonders alt, noch vor dem Riesenkolibri geschaffen worden sein.

Für wen waren die gewaltigen Geoglyphen gedacht? Wer sollte sie sehen? Jim Woodman behauptet: Nazca war ein Startplatz für Heißluftballone. Seit vierzig Jahren bekomme ich immer wieder zu hören: »Jom Woodman hat seine Theorie vom Flug mit Heißluftballons über Nazca experimentell bewiesen!« Hat er das? Nicht wirklich!

Foto 3: Santo Domingo, Vordereingang, Foto Ingeborg Diekmann

 Jim Woodman ließ von der Firma Raven einen riesigen »Ballon« aus Baumwollstoff anfertigen. Für »Condor 1« durften nur Materialien verwendet werden, die auch den Menschen der Nazca-Kultur zur Verfügung standen. Der Koloss wurde auf der Hochebene von  Nazca mit heißem Rauch aus einem mächtigen Holzfeuer »betankt«. Die feinen Rußpartikel dichteten die Ballonhülle von innen ab, so dass die Hitze des Feuers nicht mehr entweichen konnte. So blähte sich der Ballon nach stundenlanger Befeuerung in der Nacht auf, erreichte am Morgen schließlich die Höhe eines zehnstöckigen Hauses.

Unter dem Ballon hing eine beängstigend kleine »Gondel«, aus Binsen geflochten, 2,5 Meter lang und 1,5 Meter hoch. Darauf nahmen Jim Woodman und Julian Nott Platz, sprich sie klemmten sich die schmale »Gondel« zwischen die Beine. Dann ging es auch schon los. Die Leinen wurden gekappt. Die Reise zur Sonne konnte beginnen (1):

Foto 4: Rückseite von Santo Domingo mit  Inkamauer

»Der Aufstieg dauerte 45 Sekunden, ehe er aufhörte. Es war, als ob ein Fahrstuhl nach langer Fahrt im obersten Stock ankäme. Es schien, als ob wir für einen Augenblick aufwärts gezogen würden und dann wieder ins Gleichgewicht zurückfielen. Als ich von unserem Binsenboot nach unten schaute, baumelten wir fast 130 Meter über der Wüste. Die Aussicht war unglaublich.«  Nach nur zwei Minuten ging es wieder rapide abwärts. Woodman und Nott kamen wieder heil am Boden an, sprangen von ihrer »Banane« und der Ballon schoss wieder in die Höhe. 400 Meter über den Riesenbildern driftete er, vom Wind getrieben, dahin, um dann (2) »mehrere Kilometer entfernt auf dem Wüstenboden« aufzuschlagen. Knapp eine Viertelstunde hatte sich »Condor 1« am Himmel gehalten. Bis zur Sonne hatte es der Ballon nicht geschafft.

Man stelle sich vor: Der Leichnam des einstigen Inka wurde mit so einem Ballon gen Himmel geschickt, um nach Minuten wieder vom Himmel zu fallen. Ein würdevoller Abschied von einem mächtigen Herrscher sieht anders aus. Nach Jim Woodman diente bei der Luftbestattung des Inka die Feuerhitze nur als Starthilfe. Sobald der Ballon ausreichend Höhe erreicht haben würde, sollte die Sonne das Luft-Rauch-Gemisch im Ballon ausreichend erwärmen, um ihn stundenlang am Himmel zu halten.

Foto 5: Blick in die Inka-»Gruft«.

Ein Absturz auf den Wüstenboden wäre, so Woodman, dem Inka erspart geblieben. Die Winde hätten sein Ballongeführt gen Westen getrieben. Irgendwo wäre er dann mit Ballon im Pazifik versunken. Unbewiesen ist bis heute, dass die Sonnenwärme tatsächlich so einen »Nazca-Ballon« stundenlang am Himmel schweben lassen würde. Einen entsprechenden Versuch hat Jim Woodman erst gar nicht gewagt. Und dann wären da noch die von Woodman bemühten Winde, die aber in der Regel von West nach Ost wehen. Der »Inka-Ballon« wäre also nicht aufs Meer, sondern landeinwärts gedriftet und über Land abgestürzt. Es ist also falsch, wenn Woodman schreibt (3): »›Der Ballon müßte wahrscheinlich im Pazifik heruntergegangen sein. Der tote Inka, der darin fuhr, kehrte zurück zur Sonne – so mußte es aussehen.‹›Sagen die Legenden nicht so.?‹« Nein, Mr. Woodman, die Legenden sagen nicht so. Der tote Inka reiste nicht per Heißluftballon gen Himmel, um dann – pietätlos – abzustürzen. Eine solche Vorgehensweise wäre mit der immensen Verehrung der sterblichen Überreste der Inka nicht vereinbar gewesen.

Vielmehr wurden den toten Inka-Herrschern als Mumie große Ehren zuteil. In Cuzco trug man die reich geschmückten Mumien durch die Straßen. In edelste Gewänder gehüllt wurden sie wie lebende Menschen behandelt, mit Speisen und Getränken versorgt und bei Dürrekatastrophen durch die Felder getragen, um es wieder regnen zu lassen. Auch an Festivitäten ließ man sie teilnehmen, wie zu Lebzeiten von einem Heer von Dienern umsorgt.

Foto 6: Unvorstellbare Schätze fanden die Spanier im Sonnentempel.

Anschließend brachte man sie wieder in den Coricancha-Tempel, in den »Sonnentempel« von Cuzco, also ins Zentralheiligtum. Nach Garcilaso de Vega, setzte man die Mumien auf goldene Throne im Allerheiligsten. Die Versammlung der Inka-Mumien mutet heute gruselig an. Dort glänzte eine mannshohe Scheibe aus massivem Gold, die die Sonne darstellen sollte. So gesehen reiste jeder tote Inka tatsächlich zur Sonne, die aber stand nicht am Himmel, sondern im Sonnentempel von Cuzco. Übrigens das Herz der Inka wurde in Ollantaytambo bestattet.

Auch Ollantaytambo beeindruckt heute noch. Mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit wurden gewaltige Steinquader transportiert und millimetergenau zusammengefügt. Wie die Inka die edlen Toten mumifizierten, welche Techniken sie anwandten, ist bis heute weitestgehend unbekannt.

Foto 7: Mauerwerk von Ollantaytambo.

 Die Zerstörungswut der spanischen Eroberer hatte auch vor dem Inkaheiligtum nicht halt gemacht. Vom einst stolzen Bau war nur noch eine Ruine erhalten mit einzelnen Räumen, als anno 1650 Cuzco von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde. Über den Trümmern des Tempels wurde das Kloster von Santo Domingo erbaut. Nur vier Räume des einst gewaltigen Tempels wurden von den Klosterbrüdern weiter genutzt. Anno 1950 gab es wieder ein sehr schweres Erdbeben und siehe da… Es wurden Mauerreste des Tempels freigelegt.

Heute kann man in die »Unterwelt« des Klosters steigen und auch den Raum besuchen, der den Inka-Mumien als »Mausoleum« diente. Die herrlichen sakralen Kunstwerke der Inka gibt es natürlich nicht mehr. Die »zivilisierten« Eroberer haben sie eingestampft und zu Barren gegossen. So konnte das Inka-Gold viel leichter nach Europa geschafft werden.

Fotos 8 und 9: Inka-Mauerwerk - oder älter?

Mich beeindruckt die unglaubliche Präzision, mit der die Steine des Tempels zu Inkazeiten – oder schon früher – millimetergenau bearbeitet werden konnten. Die Steine wirken wie maschinell poliert. Geht man um die Kirche von Santo Domingo herum, erkennt man an der Rückseite Teile der alten »Inkamauer«, so sie denn überhaupt ein Werk der Inka ist. Ich halte es für durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass die Inka ihrerseits einen noch älteren Vorgängerbau übernommen haben. Darüber kann man diskutieren. Zweifelsfrei aber steht fest, dass die Hochebene von Nazca nicht als Startplatz für Inka-Heißluftballons diente. Die Inka hatten keine Verbindung zu Nazca. Und die Nazca-Kultur – mindestens ein Jahrtausend älter als die der Inka – schickte auch keine Toten per Heißluftballon gen Himmel. Die Toten von Nazca wurden feierlich begraben. Je vornehmer der Tote war, desto tiefer hob man sein Grab aus.

Foto 10: Bahnen, Bahnen, Bahnen ...

Am 31. Januar 1977 vermeldete DER SPIEGEL (4): »Mit einem aufsehenerregenden Experiment hat der Amerikaner Jim Woodman nachzuweisen versucht, daß südamerikanische Indianer bereits 500 nach Christus die Technik der Heißballonfahrt beherrschten.« Einer kritischen Überprüfung hält Woodmans These freilich nicht stand. Die Hochebene von Nazca bleibt nach wie vor rätselhaft. Eine »großartige Anlage eines Totenkults« war, wie DER SPIEGEL abschließend suggeriert, die »Nazca-Ebene mit ihren mythischen Zeichnungen« jedenfalls nicht.

Der Pilot meint es gut mit mir. Er bringt seine kleine Propellermaschine in Schieflage, so dass sich nun die berühmte Ebene von Nazca unter mir schier endlos ausbreitet. So habe ich einen perfekten Blick nach unten und kann so gut es geht fotografieren. Bahnen.. Bahnen.. Bahnen, soweit das Auge reicht! Ich fotografiere begeistert. Das macht auch mein Reisekollege, dem freilich der manchmal doch etwas wackelige Flug der kleinen Propellermaschine zu schaffen macht. Nach der Landung kriecht er, mit Übelkeit kämpfend aus der Maschine und wankt, kreidebleich, einige Schritt zum Rand der Start- und Landepiste, die freilich eher an einen besseren Feldweg erinnert. Erschöpft lässt er sich im Rasen nieder und starrt teilnahmslos in den Himmel.

Fußnoten
1) Woodman, Jim: »Nazca/ Mit dem Inka-Ballon zur Sonne«, München 1977, Seite 206, Zeilen  5-11 von oben
2) ebenda, Seite 210, Zeilen 3 und 4
3) ebenda, Seite 96, Zeilen 9-13 von unten
4) »Flug der Könige«, DER SPIEGL 6/ 1977


Foto 11: Großer, großer Vogel

Zu den Fotos
Fotos 1 und 2: Nazca ... Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 3: Santo Domingo, Vordereingang, Foto Ingeborg Diekmann
Foto 4: Rückseite von Santo Domingo mit  Inkamauer, wikimedia commons, Foto Håkan Svensson (Xauxa)
Foto 5: Blick in die Inka-»Gruft«. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Unvorstellbare Schätze fanden die Spanier im Sonnentempel. Fotos und Collage Walter-Jörg Langbein
Foto 7: Mauerwerk von Ollantaytambo. Foto Walter-Jörg Langbein
Fotos 8 und 9: Inka-Mauerwerk - oder älter? Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 10: Bahnen, Bahnen, Bahnen ... Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 11: Großer, großer Vogel. Foto Walter-Jörg Langbein

389 »Von Pyramiden und von der Angst vor den Toten«,
Teil  389 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 2.7.2017



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Sonntag, 18. Juni 2017

387 »Heißluftballons für tote Inka-Herrscher oder Bohnen?«

Teil  387 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein
                      

Fotos 1 und 2: Palenque-Ruinen im Urwald.

Zentralamerika und Südamerika bieten wohl mehr archäologische Sensationen als wir uns vorstellen können. Im üppig wuchernden Urwald vom Mexico und Guatemala schlummern unter schier undurchdringlichem Gestrüpp Tempelkomplexe, die noch der Entdeckung harren. Immer wieder haben die Mayas herrliche Städte von heute auf morgen verlassen. In kürzester Zeit wurden sie von der Natur zurück erobert. Nur ein Bruchteil wurde bislang wieder freigelegt und ausgegraben.

Musterbeispiel ist die herrliche Ruinenstadt von Palenque, umgeben von Urwald, teilweise überwuchert. Selbst in der unmittelbaren Umgebung von Touristenattraktionen wie Palenque in Mexiko erkennt man, auch wenn man nur wenige Schritte von den Wegen zwischen den imposanten Tempeln abweicht »Hügel«, unter denen sich wohl noch weitere Tempel befinden. Da und dort ragen sauber bearbeitete Steine aus dem Erdreich. Es fehlen die Mittel, weiter zu graben. Man ist ja schon froh, die bereits freigelegten und restaurierten Bauten immer wieder vom wuchernden Grün freizuhalten.

Fotos 3 und 4: Rückeroberung durch den Urwald droht.
Da hat man zum Beispiel eine Treppe freigelegt. Wird man den Rest des Bauwerks auch noch vom wuchernden Grün befreien? Oder war das steinerne Bauwerk längst mühsam freigegraben, ist aber wieder weitestgehend überwachsen worden?

Auch in Peru harren noch viele Zeugnisse alter Kulturen darauf entdeckt zu werden. So manche Pyramide wurde im Verlauf der Jahrhunderte von den ach so zivilisierten Nachkommen der brutalen Eroberer zerstört. Im Stadtgebiet von Lima gab es einst mindestens zehn große Pyramide aus »Adobebacksteinen«. Bis auf eine wurden sie alle abgetragen, um Platz für das moderne Lima zu schaffen.

Bei meinen Besuchen in Peru hörte ich immer wieder von einer »unbekannten Kultur«, die an der Küste in der Provinz Piura ein »religiöses Zentrum« errichtete. Und das vor rund zwei Jahrtausenden. Archäologen hätten die Reste einer Plattform aus an der Luft getrockneten Adobe steinen ausfindig gemacht. Diente sie astronomischen Beobachtungen? Oder war sie Teil eines »Friedhofs« für den Adel des unbekannten Volkes? Oder gehörten die Bauten einst zu einem »Zentrum von strategischer Bedeutung«?

Ein Friedhof, so hörte ich immer wieder, umschließe das Areal. Ist er älter als die Pyramiden? Oder wurde er von den Pyramidenbauern angelegt? Oder von deren Nachkommen? In mehreren Metern Tiefe wurden bei Probegrabungen Hinweise auf Gräber gefunden. Ansonsten sei im Friedhof kaum noch etwas zu finden, da emsige Grabräuber über Jahre recht aktiv waren. Was sie gefunden haben – vor allem wohl Tonkeramiken – wurde längst an reiche Privatsammler verkauft.

Die Grabräuberei ist für viele Menschen in Ecuador, Peru und Chile zum Haupterwerb geworden. So werden immer wieder bedeutsame Stätten zerstört, bevor sie wissenschaftlich erforscht werden können. Die Behörden schreiten selten ein und oft verdienen sich die örtlichen Ordnungshüter etwas zu ihrem kargen Gehalt dazu und graben nach archäologischen Schätzen.

Foto 5: Typische Nazca-Keramik.

Auch Jim Woodman hatte offenbar Kontakt zu Grabräubern. Von einem will er sogar einen wichtigen Hinweis erhalten haben. Genauer: Jim Woodman suchte nach archäologischen Funden, die seine Heißluftballontheorie untermauern. So fragte er »seinen« Grabräuber (1): »Haben Sie schon mal etwas wie einen großen Ballon oder ein Luftschiff auf einer Tonscherbe oder auf einem huaco (2) gesehen.« Und tatsächlich, der Mann hatte etwas zu bieten (3): »Es war kein Ton. Nur ein Stein, vielleicht so groß wie meine Hand, und darauf war eine Zeichnung tief eingeritzt. Ich weiß nicht, was es war, und es wußte auch sonst niemand. Wir nannten es Kartoffel im Korb.«


Für Woodman scheint das ein Beweis für seine Theorie zu sein: Natürlich stellte die »Kartoffel im Korb« einen Heßluftballon dar. Leider hatte der Grabräuber seinem Bekunden nach den »Stein« Jahre zuvor verkauft. An wen? Das weiß er nicht mehr. Wenn einst über der Ebene von Nazca riesige Heißluftballons schwebten, dann – sollte man annehmen – müsste es doch auch Darstellungen dieser beeindruckenden Flugobjekte aus jenen Zeiten geben. Tatsächlich wurden unzählige Töpferwaren und Keramiken aus der Nazcazeit gefunden. Im Verlauf diverser Aufenthalte in Lima und Peru suchte ich, mit Jim Woodmans Buch in der Hand, nach Nazca-Darstellungen von Heißluftballons. Ich fand keine.

Fotos 6 und 7: Die weltberühmten »Bahnen« von Nazca.
In einem kleinen privaten Museum in Lima löste mein Interesse Befremden aus. »Heißluftballons? Ballons?« Ich fragte eisern weiter. Schließlich bekam ich eine vielversprechende Antwort: »Da haben wir etwas!« Sollte Woodman also doch recht haben? Würde man mir Nazca-Kunst mit Abbildungen von Ballons zeigen? Hinab in den Keller ging es. Mühsam öffnete »mein« Guide in einem muffigen Raum, nach Entgegennahme eines beachtlichen Trinkgelds, eine wuchtige Kommode. Darin befanden sich Tonkeramiken wie Schüsseln und Krüge mit aufgemalten Motiven. Sie waren mit einer Art Glasur überzogen. Es gab auch kleine tönerne Plastiken.

Malereien wie Plastiken waren von der erotischen Art. Sie zeigten Pärchen bei intimsten Tätigkeiten, aber auch äußerst üppig ausgestattete Frauen  aus Ton und in 3D. »Mein« Guide lachte herzlich und deutete auf die  getöpferten Damen mit üppiger Oberweite. Dabei murmelte er immer wieder »Balloons! Big balloons!« Heißluftballons freilich gab es nicht zu sehen.

Mehr Glück hatte seiner Schilderung nach Jim Woodman! Im »Museo Municipal« zeigte ihm Kuratorin Julia Suarez der Varela (4) »ein paar Tonsachen« in »Schaukästen, die an der Rückwand standen« (5). Leider bietet Jim Woodman in seinem reich bebilderten Werk kein Foto der musealen Artefakte. Eine Schüssel zierte – so Woodman –  »eine große Kugel mit einer wellenförmig flatternden Leine« (6). Für Woodman ist das eine »Flugzeichnung«. Und dann war da noch diese Schüssel. Zwei fliegende Ballons umkreisten das Tongefäß. »Sie sahen wirklich aus wie zwei Ballons, die Bänder und Leinen hinter sich herziehen. (7)«

Fotos 8 und 9: »Fliegende Menschen« auf gewebtem Teppich.

Jim Woodman durfte, so berichtet er, nicht nur staunend betrachten, er bekam von der Museumskuratorin Julia Suarez de Varela gar ein wertvolles und in seinen Augen beweiskräftiges Geschenk. Die Kuratorin schickte ihm am späten Abend einen kleinen Jungen ins Hotel, der dem erstaunten Woodman »ein Paket« überreichte. Woodman weiter (8): »In dem Paket lagen zwei Stücke einer großen alten Schüssel. Das eine war fast identisch mit der Schüssel, die mit den beiden Ballons geschmückt war und die ich im Museum gesehen hatte. Auf dem anderen war ein drachenähnlicher Gegenstand im Flug dargestellt, der eine wellenförmige Leine hinter sich herzog. Beide bedeuteten einen Schatz für mich.«

Was wurde aus den beiden »Stücken einer Schüssel«? Gab er sie der Kuratorin des Museums zurück? Oder behielt er sie? Darüber erfahren wir nichts von Jim Woodman. Was aber doch sehr befremdlich ist: Wieder gibt es kein Foto von den Scherben. Und was zeigen sie? Woodman suggeriert, dass die Darstellungen auf alten Nazca-Scherben seine Heißluftballontheorie beweisen.

Fotos 10 und 11: Zwei der Scharrzeichnungen von Nazca
Warum zeigt er dann aber nicht Fotos? Sicher, in Museen herrscht oft Fotografierverbot. Aber die beschriebenen Scherben befanden sich im Besitz Woodmans. Warum hat er sie nicht fotografiert? Weil sie doch keine Heißluftballons zeigen? Und wenn er sie fotografiert hat, wieso gibt es dann kein solches Foto in seinem Buch? Vielleicht weil es doch nichts Ballonähnliches auf den Scherben zu sehen gab?

Im »Archäologischen Nationalmuseum« von Lima sah ich in Vitrinen eine Vielzahl von Keramiken und Tonscherben, die der Nazcakultur zugeordnet werden. Auch mit viel Fantasie vermochte ich keine Heißluftballons oder Ballons erkennen. Gewebte Teppiche aus dem Raum von Nasca offerierten die Darstellung fliegender Menschen, freilich schwebten die ganz ohne die Hilfe von Heißluftballons. Es könnte sich um die Darstellung von Schamanen bei der »Geistreise« handeln, die freilich Drogen konsumierten, um – losgelöst vom Körper – in ferne Gefilde zu fliegen. Diese Teppiche sind freilich sehr viel jünger als die Keramiken, die man im Wüstenboden von Nazca gefunden hat.

Foto 12: Originalausgabe von Woodmans Buch
So schnell wollte ich freilich nicht aufgeben. Mit Jim Woodmans Originalversion seines Buches »Journey to the Sun/ Nazca« (9) als »Quelle« machte ich mich immer wieder auf die Suche nach den Ballons mit Leine. Ich wurde fündig. Die Nazca-Kultur huldigte nicht nur der Kunst, riesige Scharrbilder in den Wüstenboden zu kratzen. Sie produzierten und sammelten auch Schrumpfköpfe (10). Unklar und umstritten ist, warum! Es gibt mehrere Theorien. Waren es Kriegstrophäen? Behielt man die abgeschlagenen Häupter getöteter Feinde als Erinnerung an glorreiche Siege? Diese Erklärung scheidet aus, stammen doch die Schrumpfköpfe von Menschen der Nazca-Kultur, nicht von anderen Volksgruppen. Hatten die Köpfe magische Funktion?

Für die Menschen von Nazca war die keimende Bohne offenbar ein Symbol für das sprießende Leben der Natur. Für sie war wohl die Fruchtbarkeit der Natur so etwas wie ein Wunder, eine Gabe der Götter. So verwundert es nicht, wenn sie immer wieder (10) keimende Bohnen darstellten: die Bohne als »Kugel«, aus der sich – wie eine Schnur der Keimling windet. Aus dem Keimling wird dann später eine Bohnenpflanze, die Wurzeln ins Erdreich schlägt, an der Blätter wachsen und die wieder Bohnen hervorbringt. Die Ballons, »die Bänder und Leinen hinter sich herziehen (7)« finden so eine einfache, einleuchtende Erklärung: Es sind keine Heißluftballons, mit denen der tote Inka zur Sonne reiste, es sind schlicht und einfach keimende Bohnen.

Foto 13: Teersraße und Nazcabahnen
Fußnoten
1) Woodman, Jim: »Nazca/ Mit dem Inka-Ballon zur Sonne«, München 1977, Seite 63, Zeilen 12-14 von oben
2) huaco: Tonwaren Getöpfertes
3) Woodman, Jim: »Nazca/ Mit dem Inka-Ballon zur Sonne«, München 1977, Seite 63, Zeilen 10-14 von unten
4) ebenda, Seite 65, letzte Zeile
5) ebenda, Seite 66, Zeile 1 von oben
6) ebenda, Seite 66, Zeile 12 von oben
7) ebenda, Seite 66, Zeilen 17 und 18 von oben
8) ebenda, Seite 66, Zeilen 1-4 von unten und Seite 67, Zeilen 1 und 2 von oben
9) Woodman, Jim: »Journey to the Sun/ Nazca/ Exploring the mystery of Peru’s ancient airfields«, New York 1977
10) »Ancient Origins«: »The Nazca Head-hunters and their Trophy Heads«,
     Manuskript

Zu den Fotos
Fotos 1 und 2: Palenque-Ruinen im Urwald. Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 3 und 4: Rückeroberung durch den Urwald droht. Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 5: Typische Nazca-Keramik. Foto wikimedia commons/Tillman talk/ contribs
Fotos 6 und 7: Die weltberühmten »Bahnen« von Nazca. Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 8 und 9: »Fliegende Menschen« auf gewebtem Teppich. Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 10 und 11: Zwei der Scharrzeichnungen von Nazca. Fotos Walter-Jörg Langbein 
Foto 12: Originalausgabe von Woodmans Buch
Foto 13: Teersraße und Nazcabahnen. Foto Walter-Jörg Langbein

388 »Kein Ballon für den Inka«,
Teil  388 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 25.6.2017


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Sonntag, 11. Juni 2017

386 »Nichts als heiße Luft«

Teil  386 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein


Foto 1: Der legendäre Inka-Gott Viracocha am Sonnentor von Tiahuanaco, Bolivien

Seit vierzig Jahren bekomme ich immer wieder zu hören: »Was du nur immer mit dieser komischen Ebene von Nazca hast! Da ist nichts geheimnisvoll! Das war ein Ballonstartplatz!« Und erst vor wenigen Tagen, Anfang Juni 2017, knallte mir ein wütender Besucher nach meinem Vortrag ein Buch aufs Rednerpult. Eine kurze Textpassage war gelb markiert (1): »›Glaubst du nun, der Gott Viracocha könnte zur Sonne zurückgeflogen sein, wie die Legenden sagen?‹ fragte ich. ›Nun, das haben wir zu meiner Zufriedenheit bewiesen, daß er das konnte‹, erwiderte Julian. ›Weißt du, da oben hatte ich das Gefühl, daß wir nicht die ersten sind, die mit dem Wind über Nazca geflogen sind. Hast du das auch gespürt?‹«

Was genau hat Jim Woodman mit seinem Experiment bewiesen? Beweise liefert er letztlich keine. Er stellt nur Behauptungen auf, wie diese (2): »›Ich weiß ganz genau, daß in Nazca jemand geflogen ist‹, behauptete ich immer wieder. ›Man kann vom Boden aus einfach überhaupt nichts sehen. Man kann nirgends etwas erkennen – nur von oben. Niemand kann mir erzählen, daß sich die Baumeister von Nazca die Mühe mit diesen Monumenten gemacht haben, ohne sie jemals zu sehen.‹« Und wenn die riesigen Bildwerke und kilometerlangen Bahnen gar nicht für menschliche Augen bestimmt waren? Wenn sie für die himmlischen Götter gedacht waren?

Foto 2: WJL in Nazca

Nach Jim Woodman flogen die Meisterkünstler von Nazca über der riesigen Ebene umher, um sich an den gigantischen Scharrzeichnungen von Tieren und kilometerlangen »Bahnen« zu ergötzen? Und wie? Nach Jim Woodman bauten sie Heißluftballone. Beweise? Mit einem Grabräuber und einer »Lisa« unternimmt er eine Exkursion zur uralten »Nazca-Friedhöfen«. Natürlich gräbt man nicht, plündert nicht, sondern sammelt auf, was Archäologen und andere Grabräuber liegen gelassen haben. Womöglich Jahrtausende alte Stoffreste werden gefunden, später wissenschaftlich untersucht. Und siehe da: Das Gewebe war noch feiner gewebt als heutige, moderne Stoffe, die bestens geeignet sind, um daraus Hüllen für Heißluftballons zu fertigen. Nur: datiert wurden die Stoffe nicht.

Mag ja sein, dass die Bewohner von Nazca extreme feine Stoffe weben konnten. Sie verwendeten sie als »Säcke« für Mumien. Aber fertigten sie daraus auch Heißluftballons? Jim Woodman fabuliert fantasiereich (3): »Die alten Textilien, Tonwaren, Legenden, Mythen und die Nazcalinien und – zeichnungen führten ganz von selbst zu einer neuen, ständig wachsenden Sammlung von Artefakten und Luftfahrtartikeln.«

Fotos 3 und 4: Sieht so ein Ballonstartplatz aus?

Leider enthüllt Jim Woodman in seinem Buch nicht, was er als »Luftfahrtartikel« identifizieren zu können meint. Sollten sie gar aus den Zeiten der Nazca-Künstler stammen? Woodman beschreibt sie nicht und in seinem reich bebilderten Buch findet sich kein einziges Foto eines »Luftfahrtartikels«. Auch fehlt jeder Hinweis auf die – hier und immer wieder – erwähnten »Legenden«. An einer Stelle wird’s konkreter (4): »Die meisten Legenden sagen, der Inka flog zur Sonne – und wir nehmen an, daß er allein flog. Manche Legenden sagen, der Inka sei nach dem Tod zur Sonne gesandt worden – ein aufsteigender Scheiterhaufen – ein Wagen zur Sonne.«

Sollten die Inka also per Luftfracht – pardon – entsorgt worden sein? Das »einfache Volk« von Nazca wurde in Erdgräbern bestattet. War es den toten Inka-Herrschern vorbehalten, im Heißluftballon zur Sonne zu schweben? Gibt es dafür Belege? »Ein aufsteigender Scheiterhaufen – ein Wagen zur Sonne« heißt es nach Woodman in »manchen Legenden« könnte tatsächlich so verstanden werden, dass der verstorbene Inka mit Hilfe eines Heißluftballons gen Himmel schwebte. Leider fehlt jegliche Quellenangabe. Leider wird nicht verraten, welche Legenden denn so eine Himmelfahrt eines toten Inka schildern.

Foto 5: Cover von  Woodmans Buch »Nazca«
Endlich wird es bei Woodman einmal konkret (5): »Nach der Antarquilegende haben die Inkas einen kleinen Jungen zum Fliegen benutzt – das heißt, daß sie sich der Bedeutung des Verhältnisses zwischen Last und Auftrieb bewußt waren. Nach den meisten Darstellungen von Antarqui handelt es sich um einen Jungen, der kaum mehr als 35, 36 Kilogramm wog. Sein Gewicht, dazu ein leichter Binsenkorb als Gondel ergaben keine große Last.« Ich habe nach der Antarquilegende gesucht und bin fündig geworden. Bei Pedro Sarmiento de Gamboa bin ich fündig geworden. Pedro Sarmiento de Gamboa (* etwa  † 1592), ein spanischer Seefahrer, Abenteurer und Kosmograph verfasste eine »Geschichte der Inkas«, die mir in englischer Übersetzung vorliegt (6). In seinem faszinierenden Werk geht er auch auf die von Jim Woodman bemühte Antarquilegende ein.

Freilich ist in besagter Legende weder von einem Heißluftballon, noch von einem 35 oder 36 Kilogramm leichten Knaben die Rede, der mittels so eines Ballons fliegen musste. Nach der Antarquilegende (7) erhielt der »Tupac Inca« – gemeint sein könnte Túpac Inca Yupanqui, der 10. Inka-Herrscher – Ende des 15. Jahrhunderts Hinweise von Seefahrern auf »Inseln«. Der Herrscher, er wird als »Mann mit hochtrabenden, ehrgeizigen Ideen beschrieben, wollte diese »Inseln« ausfindig machen. Um das Risiko zu minimieren konsultierte der Inka »einen Mann, der ihn auf seinen Eroberungszügen begleitete, mit dem Namen Antarqui«.

Antarqui war kein Kind von 35 oder 36 Kilogramm Gewicht, sondern ein Erwachsener, ein Nekromant, ein Geisterbeschwörer. Antarqui, am ehesten als Schamane zu bezeichnen, beherrschte, so die Legende, die Kunst der »Seelenreise«. Dank seiner »Künste« flog er die von den Seefahrern beschriebene Reise nach und fand tatsächlich die »Inseln«. Ein Heißluftballon wird nicht erwähnt. Naheliegender ist eine andere Erklärung: Schamanen kannten auch zu Inka-Zeiten das Geheimnis der Pflanzen, die halluzinogene Substanzen enthalten. Die nahmen sie zu sich und traten dann – high vom Rauschgift und losgelöst vom physischen Leib –  zu sich »Seelenreisen« an.

Foto 6: Túpac Inca Yupanqui
»Tupac Inca«, so heißt es weiter in der Legende (8), bekam von Antarqui bestätigt, dass es die Inseln tatsächlich gab und erfuhr offenbar auch ihre Position. Daraufhin soll sich der Inkaherrscher mit einer gewaltigen Flotte von Balsaflößen mit insgesamt mehr als 20.000 Mann Besatzung auf die Reise gemacht haben. Tatsächlich, so heißt es weiter, wurden die Inseln »Avachumbi« und »Ninachumbi« entdeckt. Erbeutet wurden »schwarze Menschen, Gold, ein Messingstuhl, Haut und Kiefer eines Pferdes«. Alles wurde nach Cuzco, in die Inkafestung, geschafft.

Ob die Legende auf Tatsachen beruht, das sei dahingestellt. Wenn es denn so eine Entdeckungsreise gegeben haben sollte, dann ist die Größe der Flotte mit Sicherheit maßlos übertrieben. Bei den Eilanden könnte es sich um die Galapagosinseln gehandelt haben. Oder hatte man gar die Osterinsel entdeckt?  Schwarze Menschen gab es da freilich nicht. Hat es die Expedition gegeben? Tatsächlich gibt es auf der Osterinsel ein steinernes Monument, eine Mauer, ganz im Stil der Inkabaukunst. Thor Heyerdahl sieht diese Mauer als Beweis für Kontakte zwischen Peru und der Osterinsel an.

Angeblich sollen neun oder zwölf Monate verstrichen sein, bis der Inka wieder in der Heimat auftauchte. Mag sein, dass es die legendäre Expedition gegeben hat. Sicher ist: ein Heißluftballon mit Antarqui kam definitiv nicht zum Einsatz. Es befremdet, dass Jim Woodman eine Legende so falsch wiedergibt. Es wundert mich nicht, dass er auch hier kein Zitat anzubieten hat.

Ich glaube Jim Woodman, dass er nächtens mit einem Grabräuber unterwegs war und tatsächlich Stoffreste gefunden hat. Im Gebiet von Nazca gibt es tatsächlich unzählige alte Gräber aus unterschiedlichsten Zeiten. Stoffreste aus diesen Gräbern können 20, aber auch 2.000 Jahre alt sein. Erst ein Bruchteil wurde bislang archäologisch untersucht. Sehr viele alte Grabstätten wurden von Grabräubern geöffnet, bevor Archäologen Untersuchungen vornehmen konnten. Mumien wurden aus ihren Hüllen gerissen, die sterblichen Überreste warf man achtlos beiseite. Man suchte – und sucht – nach Kostbarkeiten wie Schmuck und gut erhaltenen Stoffresten, möglichst mit farbigem Muster.

Ich glaube auch, dass die Stoffreste, die von Jim Woodman zur Untersuchung gegeben wurden, feiner gewebt waren als Hüllen von Heißluftballons. Aber sie müssen keineswegs aus der Zeit der Nazca-Linien stammen, können auch wesentlich jünger sein. Bewiesen ist damit nicht, dass die Nazca-Künstler Heißluftballone betrieben haben.

Foto 7: Riesiger Kolibri im Wüstenstaub.

Was mich ärgert: Jim Woodman führt als »Beweis« für seine Heißluftballon-Theorie eine Legende an, die es so gar nicht gibt. Die – gelinde gesagt – fantasiereich veränderte Legende lässt eben keinen Heißluftballon steigen, vielmehr schickt der Inka (s)einen Schamanen auf Geistreise. Jim Woodman aber bleibt bei seiner – angeblich bewiesenen – Theorie, wonach die Inka per Heißluftballon zur Sonne geschickt wurden. Und das soll die Ebene von Nazca erklären. Die Inka aber hatten keinerlei Verbindung zu Nazca und den fantastisch anmutenden Riesenzeichnungen. Zwischen Túpac Inca Yupanqui (Ende des 15. Jahrhunderts) und der Herstellung der mysteriösen Kunstwerke auf der Nazca-Ebene aber liegen mindestens 1.000, wahrscheinlich sogar 1.500 Jahre.

Foto 8: Kleine Inseln vor der Küste der Osterinsel.

Die Behauptung, tote Inka-Herrscher seien von Nazca aus auf die Reise in die ewigen, himmlischen Jagdgründe geschickt worden, kann ich nur als absurd bezeichnen. Gibt es doch nicht den Hauch eines Beweises dafür, dass irgendein Inka-Herrscher etwas mit der Ebene von Nazca zu tun hatte. Die Kultur der Nazca-Bewohner war zu Zeiten der Inka schon mindestens 1.000 Jahre erloschen.


Foto 9: Die »Inkamauer« auf der Osterinsel
Fußnoten
1) Woodman, Jim: »Nazca/ Mit dem Inka-Ballon zur Sonne«, München 1977, S. 208, Zeilen 4-7 von unten
2) ebenda, S. 36, Zeilen 13-19 von unten
3) ebenda, Seite 90, Zeilen 9-12 von unten
4) ebenda, Seite 94, Zeilen 12-16 von unten
5) ebenda, Seite 94,  Zeilen 4-11 von unten
6) de Gamboa, Pedro Sarmiento: »History of the Incas«, eBook,
Hakluyt-Society, Cambridge
7) ebenda Seite 116/ Pos. 1976
8) ebenda Seite 117/ Pos. 1983


Zu den Fotos
Foto 1: Der legendäre Inka-Gott Viracocha am Sonnentor von Tiahuanaco, Bolivien. Foto Archiv Walter-Jörg Langbein
Foto 2: WJL in Nazca. Foto Willi Dünnenberger, Oktober 1992
Fotos 3 und 4: Sieht so ein Ballonstartplatz aus? Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 5: Buchcover von  Jim Woodmans Buch »Nazca«
Foto 6: Túpac Inca Yupanqui, mächtiger Herrscher. Archiv Walter-Jörg Langbein
Foto 7: Riesiger Kolibri im Wüstenstaub. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 8: Kleine Inseln vor der Küste der Osterinsel. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 9: Die »Inkamauer« auf der Osterinsel. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 10:  Wurde die Inkamauer auf der Osterinsel von »alten Peruanern« gebaut? Foto Walter-Jörg Langbein


Foto 10:  Wurde die Inkamauer auf der Osterinsel von »alten Peruanern« gebaut?
387 »Heißluftballons für tote Inkas oder Bohnen?«,
Teil  387 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 18.6.2017













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Sonntag, 4. Juni 2017

385 »Die ›Augen der Wüste‹ - und eine ›neue‹ Erklärung«

Teil 385 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein

Foto 1: Bahnen kreuz und quer.

Das Kreuz und Quer der Linien von Nazca, Peru, erinnert mich an die Bahnen, die Flugzeuge an den Himmel zaubern. Ihre Kondensstreifen muten manchmal wie das Gewirr auf der mysteriösen peruanischen Ebene an. Sollte es eine Verbindung geben zwischen den geheimnisvollen Riesenbahnen, den Tierdarstellungen in gigantischer Größe? 1992 flog ich zum ersten Mal in einer kleinen Propellermaschine über das bei Nazca in den trockenen Wüstenboden gescharrte Riesenbilderbuch.

»Mein« Pilot, ein gewisser Eduardo, machte mich auf die »Augen der Wüste« aufmerksam. Aus der Luft betrachtet wirken sie weniger wie »Augen«. Sie kommen mir wie gestanzte Löcher oder wie kleine »Wendeltreppen« vor, die ins harte Erdreich gebohrt wurden. An anderen Stellen sehen sie wieder ganz anders aus, so als habe es einen unterirdischen Raum gegeben, der eingebrochen sei.

»Welchem Zweck dienten diese ›Augen der Wüste‹?«, wollte ich von Eduardo wissen. »Schau’n Sie sich die Dinger doch an, lassen Sie sich hinfahren! Sie werden staunen!« Das habe ich auch getan. Ich war der erste Sachbuchautor, der über das Geheimnis der »Löcher« geschrieben hat, anno 1996 in meinem Buch »Bevor die Sintflut kam« (1).

Foto 2: Ein »Auge der Wüste« reiht sich ans andere.

Am Boden studierte ich diverse dieser »Wüstenaugen«. Man kann sie tatsächlich am ehesten mit in den Boden gegrabenen Wendeltreppen vergleichen. Und wohin führen sie? Zu einem unterirdischen Tunnelsystem, zu einem Röhrensystem unter dem Wüstenboden. Das – ich konnte mich davon überzeugen – kristallklare Wasser fließt in einer Tiefe von bis zu 19 Metern.Was ich nach mehreren Besuchen vor Ort zutiefst bedaure: Leider habe ich mich nicht sehr viel tiefer in das unterirdische System gewagt. Naja, das Wasser war schon recht kalt. Wer mutiger ist möge ruhig einmal in so einen Tunnel krabbeln, bäuchlings in kaltem Wasser. Wer weiß, wo er wieder ans Tageslicht kommt?

Ich berichtete 1996 (2): »Ich selbst habe mehrere Schächte inspiziert. Sie lagen etwa fünf Meter tief. Die unterirdische Wasserleitung hatte einen Querschnitt von 60 mal 120 Zentimetern. Die Teilstücke verliefen in Zickzacklinien von Schacht zu Schacht.

Ich könne ruhig hineinkriechen, meinten Einheimische. Auf dieses Abenteuer verzichtete ich lieber. Ich nahm auch keinen Schluck vom kristallklaren Wasser, das angeblich sauberer als das Leitungswasser in der Stadt sein soll. Fische, ich glaube es sind Welse, gedeihen jedenfalls prächtig darin. Wer hätte gedacht, daß unter dem Wüstenboden von Nazca Fische in einem Tunnelsystem leben, das vor mehr als zwei Jahrtausenden angelegt wurde.«

Foto 3: Eines der »Augen der Wüste«. Foto Walter-Jörg Langbein

Die Bahnen, Linien und Riesenbilder im Wüstenboden von Nazca sind in der Tat bis zu 2.000 Jahre alt. Das Wasserleitungssystem darunter muss älter sein, denn sonst wären ja die Scharrzeichnungen beim Bau beschädigt worden. Die Röhren, so tief sie auch liegen, wurden nicht gebohrt. Vielmehr hat – wer auch immer – Gräben ausgehoben, unten dann die wasserführenden Schächte angelegt und mit massiven Steinplatten abgedeckt und anschließend die Gräben wieder verschüttet. Die berühmten Bilder von Nazca wurden später angelegt.

Die »Wendeltreppen« - zu welchem Zweck mögen sie angelegt worden sein? Eine Vermutung liegt zumindest nahe. Gehen wir einmal davon aus, dass wir unter der Ebene ein Bewässerungssystem vorgefunden haben. Dann könnten die »Wendeltreppen« genutzt worden sein, um zum fließenden Wasser hinab zu steigen und Wasser zu schöpfen. Dieser Gedanke drängt sich auf. Nun liegt aber oft ein solcher Zugang direkt neben dem anderen, reiht sich ein »Auge der Wüste« unmittelbar an das andere. So viele »Wasserschöpfstellen« nebeneinander machen nicht wirklich Sinn.

Bei zwei meiner Erkundungstouren in Nazca »Unterwelt« machte ich eine Beobachtung, die mir kurios vorkam. Ich maß ihr aber keine Bedeutung zu. Die Sonne stand hoch über mir am Himmel. Ich hockte schwitzend vor einem der »Wassertunnel«. Und plötzlich spürte ich so etwas wie einen Lufthauch, einen Windzug. Woher er wohl kam? Aus dem Röhrensystem im Untergrund etwa, oder von oben?

Foto 4: Windfang oder Eingang?

Dieser Tage flatterte ein sehr interessanter, aufschlussreicher Artikel auf meinen Schreibtisch. Er stammt aus der wissenschaftlichen Publikation des »Archaeological Institute of America«, erschien am 19. April 2016. Rosa Lasaponara arbeitet am angesehenen »Institute of Methodologies for Environmental Analysis«. Dort widmet man sich systematisch der Erforschung von Methoden der Analyse von Umwelteinflüssen. Sie geht davon aus, dass die »Wendeltreppen« nicht in erster Linie dem Wasserschöpfen dienten, sondern einem ganz anderen Zwecke erfüllten, nämlich einer ganz konkreten Umweltbeeinflussung. Demnach sollten die über den Wüstenboden dahin streichenden Winde in die Tiefe, in die Wasserröhren gelenkt werden, um das Wasser in Bewegung, im Fluss, zu halten.

Ich darf noch einmal aus meinem Buch »Bevor die Sintflut kam« zitieren (4): »Pater Bernabe Cobo beschäftigte sich schon Ende des 17. Jahrhunderts intensiv mit der Kosmologie des Inka-Volks. 1653 schrieb der Kirchenmann, daß darin die Milchstraße eine besonders wichtige Rolle spielte.

Fotos 5-8
Bis in unsere Tage haben sich Glaubensinhalte aus Inka-Zeiten erhalten, die im Kern bis in jene Zeiten zurückreichen, als die Riesenbilder von Nazca entstanden sein mögen. So glaubten die Quechua, daß es einen geheimnisvollen Kreislauf gebe – zwischen Himmel und Erde. Sie sahen die Milchstraße als einen himmlischen Fluß, der sich nachts über das Himmelszelt ergießt. Die Gewässer am Himmel finden ihre Entsprechung in Strömen und Flüssen der Erde.«

Meiner Überzeugung nach hat das Tunnelsystem mit seinen »Augen« (Fotos 5-8) unter dem Wüstenboden zumindest auch eine religiös-spirituelle Bedeutung! Nachts fließt das Wasser der Milchstraße über den Himmel, am Tag strömt es in dem technisch perfekten Röhrensystem wieder zurück. Gott Qhatuylla hatte sein Reich im Sternbild des »Großen Bären«. Er entnahm mit einem Krug Wasser aus dem Strom der Milchstraße und ließ es auf die Erde regnen. Qhatuylla, auch Apu Illapa genannt, das – nebenbei erwähnt, trug einen »glänzenden Anzug«.

Die Milchstraße als Wasserstrom? Dieses Bild gab es auch bei den »Alten Ägyptern«. In ihrem Mythos floh Göttin Isis in den »himmlischen Nil«, verfolgt vom Monster Typhon. Schlicht »der Fluss« ( »Al Nahr«) nannte man die Milchstraße in Arabien, »Himmelsfluss« (»Tiene Ho«) in China und »Fluss von Nana« in Indien. Die Inka schließlich kannten die Milchstraße als »Mayu«, als den »Fluss des Himmels«.

Wasser ergoss sich über die Milchstraße, kam zur Erde und floss unter dem Wüstenboden zurück. So entstand ein Kreislauf des Wassers und des Lebens, im übertragenen Sinne Symbol für Tod, Leben und Wiedergeburt? Die Tunnels wären in diesem Bild die Unterwelt, die Ebene von Nazca das Reich der Lebenden und der Himmel das der Jenseitigen. Wollten die Menschen von Nazca mit ihren gigantischen Riesenzeichnungen etwa von Tieren die himmlischen Götter kontaktieren, auf sich aufmerksam machen? Ist das die Erklärung für die unterirdischen Tunnels von Nazca? (Fotos 9-11)

Unzählige Erklärungen für das mysteriöse Nazca wurden bislang angeboten. Immer wieder kommen neue hinzu. Und immer wieder tauchen Schlagzeilen in den Medien auf, etwa: »Das Rätsel von Nazca – endgültig gelöst!« Langlebig waren derlei Theorien bislang nie. Erich von Däniken schreibt zutreffend (5): »Was also hat es mit dem Rätsel Nazca auf sich? Ist irgendeine der vielen Nazca-Theorien die richtige? Oder ist uns allen etwas Entscheidendes entgangen?«

Fotos 9-11
Einst soll es Jahrhunderte lang so gut wie überhaupt nicht geregnet haben. Einst war die Wüste von Nazca wirklich eine Wüste. Die klimatischen Verhältnisse scheinen sich aber rapide zu ändern, so dass inzwischen doch Niederschlag zu verzeichnen ist. Unzählige Rinnsale bahnen sich ihren Weg und bedrohen das Weltwunder von Nazca, das mit Recht zum Weltkulturerbe gehört.

Um in profanere Bereiche unseres Lebens zurückzukommen: Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Nacht in Nazca, unter herrlich klarem Himmelszeit. Mit einigen Freunden trank ich ein mysteriöses Mixgetränk mit reichlich Pisco. Leider war irgendwann die Flasche leer. Damals hatte ich das Gefühl, mit noch etwas mehr von dem Zaubertrunk im Blut würde ich wie im Traum über der rätselhaften Ebene von Nazca fliegen können. Und das ganz ohne Flugzeug.

Leben wir, wie viele Forscher glauben, am Anfang einer klimatischen Apokalypse? Ist die nahende Katastrophe, die vehement angekündigt wird, so sie denn kommt, menschengemacht oder ein Ereignis, dass sich auf unserem Planeten immer wieder wiederholt, regelmäßig? In einer zunehmend agnostischen Welt beichten und bekennen wir die Sünden, die zur Klima-Erwärmung führen. Oder erleben wir einen natürlichen Zyklus als Gegenbewegung zur letzten Kälteperiode? Wie dem auch sei: Auch die Azteken glaubten – wie die Mayas – an eine sich zyklisch wiederholende Geschichte, zu der auch »Weltunterhänge« gehörten. Erleben wir den Beginn der nächsten Apokalypse?

Fußnoten
Foto 12: Die Wüste von Nazca …
1) Langbein, Walter-Jörg: »Bevor die Sintflut kam«, München 1996, Kapitel 25,
     »Ein Bilderbuch für die Götter«, S. 284-295 (Rechtschreibung  im Zitat
     unverändert übernommen, nicht an die Rechtschreibreform angepasst!)
2) ebenda, Seite 292 unten und Seite 293 oben (Rechtschreibung  im Zitat
     unverändert übernommen, nicht an die Rechtschreibreform angepasst!)
3) »Archaeology/ A publication of the Archaeological Institute of America«,
     Tuesday, April 19, 2016
4) Langbein, Walter-Jörg: »Bevor die Sintflut kam«, München 1996, Kapitel 25,
     »Ein Bilderbuch für die Götter«, Seite 291 (Rechtschreibung  im Zitat
     unverändert übernommen, nicht an die Rechtschreibreform angepasst!)
5) Däniken, Erich von: »Zeichen für die Ewigkeit/ Die Botschaft von Nazca«,
     München 1997, S. 115



Literaturempfehlung
Däniken, Erich von: »Zeichen für die Ewigkeit/ Die Botschaft von Nazca«, München 1997

Foto 13: … birgt noch viele Geheimnisse.

Zu den Fotos
Foto 1: Bahnen kreuz und quer. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 2: Ein »Auge der Wüste« reiht sich ans andere. Foto Archiv Walter-Jörg Langbein
Foto 3: Eines der »Augen der Wüste«. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 4: Windfang oder Eingang? Foto Walter-Jörg Langbein
Fotos 5-8: »Augen der Wüste«. Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 9-11: Blick in die Unterwelt von Nazca. Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 12: Die Wüste von Nazca … Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 13: … birgt noch viele Geheimnisse. Foto Walter-Jörg Langbein

»Nichts als heiße Luft«,
Teil  386 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 11.06.2017




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